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Coronavirus FAQ

Coronavirus 10 FAQs: Symptome, Ansteckung, Schutzmaßnahmen

Er ist in aller Munde: der Coronavirus (COVID-19 bzw Coronavirus SARS-CoV-2). Naja, zum Glück nur im übertragenen Sinne. Leider ist die öffentliche Wahrnehmung da eine ganz andere, den Medien sei Dank. Statt Aufklärung wird Panik verbreitet und viele Fragen bleiben offen. Die Coronavius FAQs möchte ich daher nochmal übersichtlich und unaufgeregt beantworten und für ein wenig Enstpannung sorgen. Denn es gilt: Coronavirus – kein Grund zur Panik!

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1. Was ist der Coronavirus SARS-CoV-2 und wie wird er übertragen?

SARS-CoV-2 gehört zu der Gruppe der Coronaviren und ist umgeben von einer Kapsel. Wir kennen diese Viren auch als Auslöser für das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS). Die ersten Fälle wurden in China gemeldet. Aktuell gibt es dort knapp 79.000 Fälle. Ursprünglich stammen die Viren scheinbar von Wildtieren.

Die Übertragung läuft von Mensch zu Mensch über Tröpfchen und Schmierinfektion. Also direkt über die Atemwege (Husten, Niesen), oder indirekt über die Hände. In Stuhlproben konnten ebenfalls Viren nachgewiesen werden. Ob eine Übertragung darüber auch stattfinden kann – also fäkal-oral – ist noch nicht endgültig geklärt, wird aber als unwahrscheinlich eingeschätzt. Update 11.3: die Viren im Stuhl sind nicht ansteckend! Importierte Waren sind NICHT ansteckend.

Die Inkubationszeit – also die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Symptome – beträgt ca 2 Wochen. Aus dem Grund werden Menschen die Kontakt zu Erkrankten hatten, auch für diesen Zeitraum isoliert. Meist geschieht das in Form der Heimisolation. Also schlichtweg zuhause bleiben.

Die Krankheitsdauer beträgt erfahrungsgemäß mind. 10 Tage. Zumindest dauert es so lange, bis die Vorraussetztungen des RKI für die offizielle Genesung erfüllt sind: 2 Tage kein Fieber, 1 Tag keine Symptome und 2 negative Abstriche. Update: nach einer Woche ist der Virus auch im Sputum etc. nicht mehr ansteckend!

Influenza im Vergleich:

Die Influenzaviridae (A, B und C) sind ein RNA Virus und lösen die Grippe aus (nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt aka Erkältung). Sie wird genau wie COVID-19 via Tröpfcheninfektion übertragen. Die Inkubationszeit ist aber mit maximal 2 Tagen viel kürzer. Und die meisten sind nach ca. einer Woche wieder gesund.

2. Wieviele Erkrankungsfälle wurden bisher in Deutschland erfasst?

Stand 28.2.20: 53 Fälle wurden gemeldet. Sehr viele mehr stehen unter Quarantäne, weil sie möglicherweise Kontakt zu infizierten Personen hatten. Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Stand 2.3 laut RKI:

„In Deutschland wurden bislang 150 Fälle einer SARS-CoV-2-Infektion bestätigt. Nach dem Infektionscluster bei einer Firma in Bayern (14 Fälle) und einzelnen Fällen bei den deutschen Staatsbürgern, die Anfang Februar 2020 aus Wuhan ausgeflogen worden waren, sind seit dem 25.2.2020 Erkrankungsfälle in mehreren Bundesländern bekannt geworden.“

Stand 7.3:

In Deutschland gibt es bisher 795 bestätigte Infektionen. 373 davon in NRW, im Kreis Heinsberg. Dort steckte ein Infizierter sehr viele Mitfeiernde auf einer Karnevalssitzung an.

Stand 11.3: 1622 bestätigte Fälle. 25 offiziell genesen, 3 Todesfälle

Weitere Fälle wurden wie folgt gemeldet:

Stand 29.2.20

  • Italien: 700
  • Südkorea: 2000
  • Japan gesamt: 900
  • USA: 60
  • Frankreich: 38
  • Spanien: 25
  • England: 16
  • Österreich, Schweden etc: unter 10

Stand 7.3.20

  • Italien: 4636
  • Korea: 6767
  • Japan: 408
  • USA: 213 (fragliches Tracking! Vermutlich hohe Dunkelziffer)
  • Frankreich: 613
  • Spanien: 374
  • England: 167
  • Österreich: 66
  • Schweiz: 20

Die Karte und akutelle Zählung findet ihr hier.

Den Echtzeitmonitor findet ihr hier

Asiaten sind wie es scheint sehr viel anfälliger für SARS-CoV-2 . Das liegt, so wird vermutet, an der Rezeptorendichte, die bei Menschen asiatischer Herkunft ausgeprägter ist. Mit anderen Worten: die Viren können sich bei Europäern schlechter festhalten. Sämtliche seriöse Quellen stimmen zudem überein: für gesunde Menschen ist SARS-CoV-2 einfach ein neuer Erkältungsvirus.

Influenza im Vergleich:

Nicht jeder Erkrankte geht zum Arzt, sodass nicht alle Fälle erfasst werden können. Schätzungen ergeben daher eine Zahl zwischen 2 und 14 Millionen Erkrankte pro Saison. Die Infektionsrate (infiziert bedeutet Träger sein, aber nicht unbedingt krank sein) liegt bei 5 bis 20 Prozent der Bevölkerung. Das wären in Deutschland geschätzt 4 bis 16 Millionen. Menschen.

3. Wie „krank“ macht der Coronavirus wirklich und für wen kann er gefährlich werden?

Symptome des COVID-19 laut WHO Report: „Menschen mit COVID-19 entwickeln im Allgemeinen 5-6 Tage nach der Infektion Anzeichen und Symptome, einschließlich leichter Atemwegsbeschwerden und Fieber (mittlere Inkubationszeit 5-6 Tage, Bereich 1-14 Tage).“

In den meisten Fällen (80%) erscheint die Infektion ähnlich wie eine Erkältung:

  • Fieber (87%)
  • trockener Husten (67%)
  • Abgeschlagenheit (38%)
  • Kurzatmigkeit (18%)
  • Muskel- Gelenk-, Hals-, Kopfschmerzen (ca 14%)
  • Schüttelfrost (11%)
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, verstopfte Nase (ca 5%)
  • Selten: keine Symptome

Noch seltener treten schwere Verläufe auf. Dabei handelt es sich um alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen bzw. solche mit geschwächtem Immunsystem (z.B. durch medizinische Behandlungen vor Transplantationen, Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen und Krebs). Beobachtet wurden:

  • Atemprobleme, Lungenentzündung etc. 13,8%
  • Atemversagen, septischer Schock, Organversagen 6%
  • Hämoptyste und Bindehautstauung (1%)

Todesfälle steigen mit dem Alter deutlich an:

  • In den Altersgruppen 10 – 49 liegt die Rate bei 0,2-0,4% der Fälle.
  • 50-50 Jahre: 1,3%
  • 60-69 Jahre: 3,6%
  • 70-79 Jahre: 8%
  • 80+ Jahre: 14,8%

Todesfälle in Deutschland: am 9.3.20: 2

Todesfälle a. 11.3.20: 3

Hinweis zur Letalitätsrate: es handelt sich hierbei um Schätzungen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch keine genaue Einschätzung möglich. Wir wissen nicht, wie hoch die Dunkelziffer ist, weil evtl. viele Fälle wegen des milden Verlaufs gar nicht getestet und gemeldet werden. Aus dem Grund können die bisherigen Todesraten in den einzelnen Gruppen noch deutlich niedriger ausfallen, als es aktuell den Anschein hat.

Letalität in Italien: Experten gehen davon aus, dass die Durchseuchung in Italien bereits Anfang Januar begonnen hat. So hat sich der Virus unbemerkt und ungehindert weit verbreitet. Das bedeutet, dass die Anzahl der mild betroffenen sehr viel höher ist, als akuell erfasst und die relative Todesrate daher falsch hoch ist. Das bedeutet auch, dass wir die Situation in Italien NICHT auf die weltweite übertragen dürfen und können!

Zu Kindern: siehe Punkt 8

Influenza im Vergleich:

Die klassischen Symptome sind, recht plötzlich auftretend:

  • Fieber
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • trockener Reizhusten im Verlauf

Dabei gilt die Drittelregel: 1/3 erkrankt wie oben beschrieben. 1/3 weist mildere Verläufe auf und 1/3 merkt kaum etwas von der Infektion.

Todesfälle:

werden oft durch die bakterielle Superinfektion der Lunge ausgelöst. D.h. auf die Grippeviren setzt sich zusätzlich eine bakterielle Infektion der Lunge. Seltener kommt es direkt durch das Grippevirus zu einer Lungenentzündung die tödlich endet. Auch hier trifft es ältere und bereits kranke Menschen. Die Zahl der grippebedingten Todesfälle schwankt zwischen knapp 1000 bis über 20.000 jährlich. Besonders hoch war die Todesrate in der Saison 2017/18. Über 25.000 Menschen starben influenza-bedingt.

4. Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ?

Eine wichtige und oft gestellte Frage. Die Anwort: wie vor jeder Erkältung und jeder Grippe auch. Wichtig und effektiv sind:

  • eine gute Husten- und Nies-Etikette (also in die Armbeuge)
  • Händewaschen und besonders in der Öffentlichkeit nicht ins Gesicht fassen
  • Abstand zu Erkrankten (1-2 Meter reichen)
  • EIN GESUNDER LEBENSSTIL!

Wer sich mit einer Händedesinfektion sicherer fühlt, sollte darauf achten, dass sie gegen Viren wirkt. Da es sich um bekapselte Viren handelt sei aber nochmal deutlich gesagt: Hände gründlich waschen ist genauso effektiv und am Ende sogar besser für unser Immunsystem. Zu häufiger Gebrauch tötet nämlich nicht nur die „bösen“ sondern auch die nützlichen Keime ab und kann die natürliche Hautschutzbarriere beschädigen. Angesichts des Lieferengpasses appelliere ich daher an euch: Desinfektionsmittel gehören in Krankenhäuser, Arztpraxen, zu Hebammen, Stillberaterinnen und zu wirklich Kranken! Wenn immungeschwächte Menschen sich nicht schützen können, und Gesundheitspersonal uns nicht mehr helfen kann, dann haben wir ein echtes Problem. Ein selbstverursachtes.

Atemmasken

sind wie auch Desinfektionsmittel durch die große Verunsicherung ausverkauft. Es gibt keine Nachweise, dass gesunde Menschen von einer Gesichtsmaske profitieren. Anders herum führen sie eher zu einem falschen Sicherheitsgefühl und verleiten so zur Vernachlässigung der oben genannten Maßnahmen. Menschen die einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollten sind:

  • Mit SARS-CoV-2 infizierte Menschen
  • Menschen mit Vorerkrankungen z.B. Grippe, Lungenerkrankungen etc.
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B durch Medikamente)

Auch hier gilt: erst denken, dann kaufen!

Auch Kinderdok sagt:

“ Was wirklich schlimm ist: Die Lieferungen von Desinfektionsmitteln oder Atemschutzmasken. [… ] Es zeigt die Irrationalität, mit der die Menschen bei diesem Thema alleine gelassen werden. Am Ende fehlen aber die Mittel in den medizinischen Einrichtungen. Wenn wir keinen Eigenschutz betreiben können, dann können wir auch keine Patienten mehr versorgen.“

Bester Schutz vor dem Coronavirus: Zuhause bleiben!! und ein kompetentes Immunsystem

Alle Daten weisen daraufhin: je fitter das Immunsystem und je geringer die Zahl der Vorerkrankunen, desto unwahrscheinlicher und milder tritt die Erkrankung auf. Gesunde Menschen stecken SARS-CoV-2 also sehr leicht weg. Das Beste was wir für uns tun können ist daher ein gesunder Lebensstil. Das bedeutet:

  • gesunde Kost: Vitamine, Ballaststoffe (ein großer Teil unserers Immunsystems sitzt im Darm!), Spurenelemente wie Zink und Eisen
  • Bewegung an der Luft
  • ausreichend Schlaf
  • wenig Stress (daher sage ich es immer wieder: keine Panik!)
  • nette Menschen um uns herum

5. Wie gehe ich vor, wenn ich glaube mit dem Coronavirus infiziert sein zu können?

Menschen, die Kontakt zu Erkrankten hatten, oder sich in Risikogebieten aufgehalten haben, sollten zuhause bleiben und Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt aufnehmen. Wer aus Nichtrisikogebieten kommt, in der aber Fälle gemeldet wurden, sollte telefonisch Kontakt zum Hausarzt aufnehmen, wenn Symptome auftreten, unnötige Kontakte meiden und auf gute Husten-und Niesetikette sowie Handhygiene achten.

Die Bundesregierung empfiehlt: Bei Coronavirus-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums“

6. Schwangere und Vorgehen nach der Geburt

Es gibt keine Hinweise auf eine intrauterine Ansteckung. Mit anderen Worten: sollte die werdende Mama erkrankt sein, steckt sie ihr Ungeborenes nicht an. Nach der Geburt gilt allerdings das Risiko der Tröpfcheninfektion, sodass eine Trennung von Mutter und Kind von manchen Institutionen (VSLÖ, EISL basierend auf den Infos des CDC) empfohlen wird. Die per Hand/Pumpe gewonnene Muttermilch kann ohne weitere Behandlung gegeben werden. Eine Übertragung via Muttermilch findet nicht statt. Am besten natürlich stillfreundlich. In solchen Fällen empfiehlt es sich unbedingt, eine Stillberaterin an der Seite zu haben, die beim Aufbau der Milchmenge, dem Füttern und der Aufnahme der Stillbeziehung unterstützt.

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkoloige und Geburtshilfe empfiehlt KEINE Trennung: „Eine Trennung einer bereits erkrankten Mutter vom Kind dürfte daher keinen Sinn machen. Es ist anzunehmen, dass das Kind bereits Antikörper übertragen bekommen hat. Dennoch sollte als Vorsichtsmaßnahmedie Mutter und alleweiteren Kontaktpersonen einen Mundschutz tragen und selbstverständlich über die adäquaten Hygienemaßnahmen informiert werden“

Auf der Seite des CDC selbst, auf die die Empfehlung des EISL und VSLÖ basiert gibt an, eine Trennung sein in Anlehnung an H1N1 und der mangelnden Erfahung mit COVID-19 „umsichtig“. Wenn die Mutter bei ihrem Kind bleiben möchte, sollten die für Ernkrankten empfohlenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Unter Punkt 8 komme ich zu den bisherigen Erfahrungen zu Kindern und COVID-19 zu sprechen, die hier sicher eine wichtige Rolle spielen.

Vergleich zur Handlungsempfehlung bei anderen Infektionskrankheiten:

Mumps, Masern, Röteln, HIV, HTLV, Herpes simplex, und eine geschlossene Tuberkulose sind keine Gründe für eine Trennung nach Geburt. Das gleiche gilt idR für die „normale“ Influenza, sprich Grippe: „Frauen mit Influenza, die nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und Frauen, die nicht auf die Intensivstation eingeliefert wurden, hatten kein signifikant erhöhtes Risiko für unerwünschte Ergebnisse bei Säuglingen.“ (CDC)

7. Stillende Mütter

Liebe Stillmamas: selbst wenn ihr erkanken solltet ist eine Trennung von eurem Kind oder das Abstillen NICHT notwendig. Erregeraustausch hat bei einer Inkubationszeit und engen Mutter-Kind-Kontakt längst stattgefunden. Zudem ist Muttermilch nach wie vor das beste um das Immunsystem der Kinder zu stärken. Die klare Empfehlung: weiterstillen!

8. Kinder

Eine Studie mit Stichtag 11.2.20 zeigt: in der Altersgruppe 0 – 9 Jahre gibt es KEINE Todesfälle, in der Gruppe 10- 19 Jahre eine Handvoll. Zudem sind von 80.000 Erkrankten, nur ca. 400 Kinder betroffen (Stand 28.2.20). Laut einer Studie vom 9.1.20 wurden in der Altersgruppe 0-12 Monate nur 9 Fälle gezählt. Auch alle weiteren Quellen (diese, diese und diese hier z.B. ) die ich finde, sagen: Kinder stecken sich nur höchst selten an. Und wenn, dann verläuft die Infektion sehr mild. Nur ein sehr geringer Anteil der unter 19-Jährigen hat eine schwere (2,5%) oder kritische Erkrankung (0,2%) entwickelt.

Chinesische Ärzte berichten, dass infizierte Kinder häufig Husten, eine verstopfte oder Nase, Durchfall und Kopfschmerzen haben. Weniger als die Hälfte der Kinder haben Fieber. Viele haben keine Symptome. Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen mit COVID-19 in China hatten eine leichte Infektion und erholte sich innerhalb von ein bis zwei Wochen. Selbst Säuglinge, die erfahrungsgemäß anfälliger für schwere Infektionen der Atemwege sind, hatten relativ leichte Infektionen.“ (Christopher Blyth, Kinderarzt, Arzt für Infektionskrankheiten und klinischer Mikrobiologe, University of Western Australia)

Ganz ähnlich sieht es auch der Kinder- und Jugendarzt von Kinderdok:

“ […]der Verlauf scheint in der Altersgruppe der Säuglinge und Kinder eher mild zu sein: Eine stärkere Erkältung mit Fieber und Husten, mitunter einer Lungenentzündung, aber sogar die Dauer sei kürzer als bei der Influenza. Die Infektion erfolgt über Tröpfchen, also Niesen und Husten, oder als Schmierinfektion über Türklinken, Hygienemaßnahmen können viel bewirken. Ein aerogen übertragener Virus wäre fataler (siehe Masern). Also nochmal, bitte: COVID19 ist immer noch „nur“ ein grippaler Infekt. Noch hat er die Zahlen der Influenza-Erkrankten nicht erreicht.“

Kinder sind mit großem!! Abstand die am wenigsten gefährdete Bevölkerungsgruppe.

9. Fazit: Keine Panik vor Corona. Aber Respekt!

COVID-19 ist eine neue und für gewisse Gruppen besorgniserregende Krankheit. Die überwiegenede Mehrheit enwickelt nur milde Symtpome und erholt sich recht bald wieder.

Durch einfache aber konsequente Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen, Husten- und Niesetikette und gesunder Lebensführung (siehe Punkt 4) könnt ihr euch schützen. Durch die deutliche Einschränkung sozialer Kontakte hilft jeder Einzelne von uns dabei, die Verbreitung wesentlich zu verlangsamen!

Gebt acht und nehmt Rücksicht auf gefährdete Bevölkerungsgruppen. Informiert euch durch wenige aber seriöse Quellen (unten bei „Quellen“ fettgedruckt) wie z.B. das Robert Koch Institut. Finger weg von Panik-Artikeln.

Wenn ihr in Angst verfallt: haltet euch vor Augen, wie milde die Krankheit verläuft und wie gering die von SARS-CoV-2 ausgehenden „Gefahren“ (für den Großteil von uns) im Vergleich zu den Gefahren des Alltags sind. Wenn ihr euch um Menschen mit höhrem Risiko sorgt: sprecht mit eurem Arzt, sprecht mit einem Vertrauten Menschen um euch etwas Last von den Schultern zu nehmen. Ansonsten: Die aktuellen Maßnahmen sind ungewohnt aber nicht bedrohlich! Meidet vorübergehned große Veranstaltungen und Treffen, vertagt von Besuchen bei den Großeltern, sorgt aber im Kleinen gut für euch. Lasst eure Gedanken nicht von Corona bestimmen, sondern euren Fokus auf das, was zur Zeit schätzenswert für euch ist.

Kauft in gewohnten Mengen ein, am besten frisches Obst und Gemüse. Ein gewisser Vorrat für 2 Wochen ist ausreichend! Im Falle einer (unwahrscheinlichen) häuslichen Quarantäne können Freunde, Nachbarn, Verwandte, der Lieferdienst und auch das zuständige Gesundheitsamt via Mitarbeiter eure Einkäufe für euch erledigen – weil sicher niemand 2 Wochen nur von Dosenfutter und Nudeln leben möchte. Anders ist es selbstverständlich bei der Risikogruppe der alten und kranken Menschen. Auf diese müssen wir in allen Belangen nun besonders acht geben und Rücksicht nehmen. Wartet hier nicht daruf, dass ihr gebeten werdet, sondern bietet aktiv Hilfe an.

10. Ausblick

Kleines Vorwort: es handelt sich hierbei um meine eigene Einschätzung in Anbetracht meiner Recherchen (für die, die es nicht wissen: ich studiere im 10. Semester Medizin) und in Anlehnung an die Einschätzung von Experten wie z.B. dem Leiter der Virologie der Charité, Christian Drosten.

Alles in Allem ist SARS-CoV-2 ein neuer Virus. Wie jeder andere Virus entwicklet sich auch dieser stetig weiter. Nicht umsonst wird jedes Jahr aufs neue eine neue Grippeimpfung entwickelt! An sich ist diese „Mutation“ absolut nichts neues oder außergewöhnliches. Weil wir diese Erkrankung aber nunmal nicht genau kennen, sind wir natürlich vorsichtig. Vor allem, weil wir weder Medikamente noch Immunität in petto haben. Durch die aktuellen Maßnahmen wie z.B. zeitlich begrenzte Quarantäne, wird die Verbreitung des Virus eingedämmt. Das Ziel: eine zu schnell ablaufende Pandemie verhindern. Der Grund: so können wir ohne große Einschränkungen der Erkrankung entgegensehen. Konkret meine ich:

  • genug Krankenhausbetten für die schweren Fälle
  • genug Personal
  • genug med. Hilfsmittel
  • keine große wirtschaftliche Konsequenz
  • keine weitere Panik
  • keine Hamsterkäufe etc.

Um Drosten zu zitieren:

„Wir sind hervorragend vorbereitet, das kann ich ohne Einschränkung sagen – wenn es ein Geschehen ist, das sich über eine gewisse Zeit hinzieht. Wenn sich das ganze Pandemie-Geschehen innerhalb von zwei Jahren abspielt, bevor das Virus zu einem normalen, landläufigen Erkältungsvirus wird und nicht mehr weiter auffällt. Dann sage ich: Damit können wir umgehen. „

In meinen Worten ganz lapidar: SARS-CoV-2 ist neu. Alles sieht danach aus, als wäre es ein Virus, auf das wir gerade sehr stark den Fokus legen, weil es für einige Menschen gefährlich werden kann und weil es neu und unbekannt ist. Und ja, vermutlich ist die Durchseuchung irgendwann sehr hoch – damit einhergenend aber auch die Immunität. Ähnlich wie bei der Grippe wird dann nur nicht mehr so intensiv darüber berichtet, weil alles schon einmal dagewesen ist. Dennoch: es ist essentiell, die aktuelle Ausbreitung zu verlangsamen, sodass alle Kranken (ob COVID19 oder etwas anderes) die Behandlung bekommen können, die sie brauchen.

Daher also „mein Wort zum Corona“: normale Hygienemaßnahmen sind wichtig, um die Ausbreitung zu verlangsamen und die Gefährdeten unter uns zu schützen! Panik macht absolut KEINEN Sinn – nur Probleme (Panikkäufe, Knappheit medizinscher Mittel, Wirtschaftskollaps, Schwächung des Immunsystems). Zu große Übervorsicht, besonders die Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt, muss nicht einfach hingenommen werden. Wenn ihr betroffen sein solltet: hinterfragt. Nutzt die von mir aufgeführten Quellen. Besprecht es mit euren Ärzten und trefft zusammen eine sinnvolle Entscheidung. Hört euch um: wer braucht Hilfe, wen kann ich unterstützen. Selbstwirksamkeit ist Balsam für die Seele in diesen ungewissen Zeiten!

In diesem Sinne: bleibt ruhig, wascht die Hände, lebt gesund und BLEIBT ZUHAUSE! Nur so können wir den Virus in seiner Ausbreitung verlangsamen und Leben retten.

Da mich zahlreiche Fragen und Berichte erreichen, ist ein zweiter Artikel in Arbeit. Darin berichte ich über die aktuellen Maßnahmen, und vor allem, warum ich in eingigen Punkten Verbesserungsbedarf sehe. In der Politik UND im Verhalten der Bevölkerung.

Quellen/Zum weiterlesen:

RKI – Influenza

RKI Influenzabericht 2018

Amboss: Influenza

RKI COVID-19

VSLÖ Empfehlung Corona-Virus COVID-19 und Stillen

Outcomes of infants born to women with influenza A(H1N1)

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: Corona COVID-19

WHO Report

Kinderarzttipps auf Süddeutsche.de

Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten

8 Gedanken zu „Coronavirus 10 FAQs: Symptome, Ansteckung, Schutzmaßnahmen“

  1. Liebe Alexandra,

    ich lese deine Beiträge immer mit Begeisterung, besonders deine „Wochenende in Bildern“ sind soo angenehm realistisch – danke dafür!
    Auch im Bezug auf das Langzeitstillen wurde ich dank deinem Blog total gestärkt, da ich als junge Erstmama ziemlich verunsichert war und es anfangs unvorstellbar für mich war – jetzt stille ich meinen Sohn seit über zwei Jahren 🙈

    Den Beitrag zum Coronavirus finde ich super hilfreich, weil ich doch schnell dazu neige voreilig in Panik zu verfallen. (Aber erst seitdem ich Mama geworden bin😅)

    Vielen Dank für die Arbeit die du hier reinsteckst,
    Emma

    1. Hallo liebe Emma, vieln leiben Dank für deine Rückmeldung. Da geht mir direkt das Herz auf 🙂 wenn du selbst auch mal eure Geschichte erzählen möchtest: melde dich gern. Und es freut mich, dass ich dir ein wenig Angst nehmen konnte. LG aus Köln

  2. Wie herrlich unaufgeregt und informativ – vielen Dank!
    Ich muss zugeben, dass ich die ganze Panik nicht so recht verstehe. Für mich ist es nix anderes als eine Grippe. Da achte ich auf eine gewisse Hygiene und gut ist es. Vielleicht bin ich aber auch nur (sehr) naiv 🙈

    Liebe Grüße,
    Sophie

    1. Liebe Sophie, nein du hast völlig recht! Die meisten Infektionen hierzulande verlaufen recht mild bzw wie eine Erkältung oder eine leichte Grippe ab. Gesunde Menschen brauchen sich davor wirklich nicht zu fürchten!

      1. Es ist eben nicht wie eine Grippe, weil wir keine Immunität haben. Deshalb sterben viele und es werden so viele krank. Und deshalb reicht auch ein bisschen Händewaschen nicht aus. Einschränkung der sozialen Konakte ist wichtig, aber davon sieht man an so einem schönen Sonntag in Köln fast nichts. Ich finde, ein bisschen mehr Panik im Sinne von mehr Vorsichtsmaßnahmen dürfte schon geboten sein. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der wegen der Influenza seine sozialen Kontakte einstellt, aber das sieht hier etwas anders aus.

        1. Da muss ich dir vehement widersprechen. Panik verurschacht wie bereits geschrieben nur weitere Probleme (Hamstereinkäufe, sodass zB wirtschaftlich schwärchere Mitmenschen das Nachsehen haben und der tägliche Bedarf nicht gedeckt werden kann um nur eines zu nennen). Was nötig ist, ist der Respekt und das Verantwortungsbewusstsein. Dies von Panik zu differenzieren ist enorm wichtig. Zur Influenza: sie ist für viele ein Begriff und ähnelt SARS.CoV2 zB im Übertragungsweg. Natürlich besteht gegen den neuen Coronavirus noch keine Immunität, weshalb wir überhaupt die aktuelle Problematik haben. Doch wie jeder neue Virus (der Grippevirus war auch einmal ganz neu für den Menschen) wird sich auch der Corona nicht dauerhaft so verhalten wie jetzt. Bis Impfung und Therapien einsetzbar sind, haben wir eben das Händewaschen und social distancing. Sie sind die Maßnahmen der Wahl und im Moment das einzig menschenmögliche. Und wie China zeigt: sie wirken. Mit Kosten in der Wirtschaft und vielen weiteren Folgen, doch es dämmt die Ausbreitung so weit es eben möglich ist. Dass viele die Situation noch nicht ernst nehmen, sehe ich genauso kritisch wie du. Doch ich bleibe dabei: Panik ist nicht das was wir brauchen, sondern das was uns zusätzlichen Schaden zufügt

    1. Danke dir liebe Steffi 🙂 Der Folgeartikel kommt auch bald. Bei der aktuell rasanten Entwicklung muss ich immer wieder Abschnitte ändern weil von mir angedachte Maßnahmen bereits umgesetzt wurden etc. Da komme ich kaum hinterher, auch was die immer neueren Erkenntnisse betrifft.

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