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Auf und Ab WiB 4./5. April

SAMSTAG

Und täglich grüßt das Murmeltier. Da die Kids und ich die ganze Zeit zuhause sind und Pascal sehr unterschiedlich arbeitet, habe ich überhaupt kein Gefühl mehr für Wochentage.

Auf und Ab

Aufräumen macht auch keinen großen Sinn, wer Kleinkinder zuhause hat, weiß wovon ich spreche. Meine Laune ist dennoch recht gut, bis ich einkaufen gehe. Mittlerweile steht ja vor fast jedem Laden Security, wahlweise mit Drängelgitter. Einige Geschäfte schaffen es dennoch, es halbwegs freundlich zu gestaltet. Unser R… um die Ecke scheitert da auf ganzer Linie. Obwohl ich brav vor der Tür stehen bleibe und warte, stellt sich ein sehr grimmig dreinschauender und mit dicker Weste gerüsteter Mann vor mich. Dann werde ich hineingewunken und man donnert mir einen Einkaufswagen entgegen. In den Gängen wird man von seinen Kollengen weiter mit bösen blicken verfolgt und ich komme mir vor wie ein Schwerverbrecher, weil ich es wage einkaufern zu gehen. An der Kasse darf ich dann beobachten, wie die Typen an der Tür einer alten Dame mit Rolli einen scheiß Einkaufswagen aufschwatzen wollen. Die arme Frau zieht unverichteter Dinge davon und ich muss mir sehr auf die Zunge beißen. Ich verstehe den (Un-) Sinn des Wagenzwangs sowieso nicht. Für nötigen Abstand sorgen sie nicht, und zählen wie viele Leute rein und rausgehen sollte auch ohne zu schaffen sein. Mein Wagen wird ungesäubert aus meinen Händen gerissen und einem betagten Herren entgegengeschleudert. Ich hoffe sehr, dass ich nicht ansteckend bin, und dass die Schmierinfektion tatsächlich so unwahrscheinlich ist, wie vermutet wird!

Mit dickem Kloß im Hals komme ich heim. Den Laden betrete ich so schnell nicht mehr.

Nach dem Frühstück gibt es nochmal ein desinfizierendes Fußbad für Ellas Unfallzeh. der Nagel ist wohl nicht mehr zu retten, aber es ist nichts entzündet und tut auch nicht weh. Wenigstens etwas.

Es geht eine Runde raus und ich lege mich hin. Ich bin erschöpft, vor allem emotional.

Zum Abendessen gibt es aufgewärmte Suppe. Als die Kinder im Bett ist, kracht es ordentlich zwischen uns Eltern. Zu viel Belastung, er auf der Arbeit und ich allein zuhause mit den Kindern. Ich fühle mich wie eine Hausfrau aus dem letzen Jahrhundert: Haushalt und Kinder. Mein Verstand zwangsverkümmert. Es braucht eine ganze Weile, bis wir endlich vernünftig miteinander reden können, dann aber offen und ehrlich. Gegegen Mitternacht schlafe ich endlich ein.

SONNTAG

Die Nacht war grausig. Ich habe sehr schlecht geträumt. Nicht diffus sondern ein ekelhafter Mix aus schlimmen Erinnerungen und konkreten aktuellen Ängsten. Das erste Mal seit langem werde ich von meinem eigenen Weinen wach. Mir laufen die Tränen übers Gesicht und ich bekomme kaum Luft. Zum Glück schlafen die Kinder tief und ich tapte rüber zu Pascal, der immer im Kinderzimmer schläft. Irgendwann klappt das Atem wieder. Morgens sind meine Augen total verquollen. Trotzdem geht es mir besser. Der Druck ist weg. Zumindest für die nächsten Tage. Wir hangeln uns von Essen zu Essen und ich male mit den Kindern Ostereier auf die Steinplatten im Hof.

Ebenfalls das erste Mal seit Langem essen wir draußen. Es gibt Quarkpuffer mit Obst und Sahne.

Ich lese ein wenig, die Kinder machen Quatsch im Sandkasten und Pascal bringt die Pflanzkästen auf Vordermann. Dann mache ich recht früh Abendessen. Heute haben alle großen Appetit. Nun sind die Kinder im Bett, ich tippe spontan schnell unser WiB. Eigentlich wollte ich heute nicht an den Laptop. Nächste Woche muss ich mit aber definitiv Zeit nehmen, und meiner Empörung über den unfassbar rücksichstlosen Umgang mit den Medzizinstudenten im letzten Semerster kurz vor dem schriftlichen Staatsexamen Luft machen. Die zukünftigen PJler werden nun nämlich an vorderster Front verheizt und haben die letzten Monate umsonst gelernt. Ich kann gar nicht so viel Essen, wie ich kotzen möchte. Mehr dazu aber an anderer Stelle.

Falls hier viele Tippfehler findet, verzeiht es mir. Auf Korrekturlesen habe ich keine Lust. Und morgen dürfen die Kinder sehr viele Filme sehen, damit ich etwas Ruhe bekomme. Mit Chips und Popcorn. Weil es uns gut tut.

Wie das Wochenende in Berlin war, könnt ihr wie immer hier lesen. Liebste Grüße aus Köln.

2 Gedanken zu „Auf und Ab WiB 4./5. April“

  1. Das mit den Träumen kenne ich. Ein Mix aus schlimmen Erinnerungen und aktuellen Ängsten, lässt auch mich nicht erholsam schlafen. Auch die jüngere Tochter träumt oft vom Sterben (sie hat Asthma)…
    Lg Tanja

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