So das war nun eine längere, ungeplante Blogpause. Mit 2 Kleinkindern zuhause und einem Baby muss man halt priorisieren. Und da ich wenige Tage nach der Geburt wieder in die Beratungen eingestiegen bin und außerdem Referentin beim Stillkongress war…blieb für den Blog weder Zeit noch Nerven. Dafür war ich ja aber auf Insta weiter aktiv. Und auch wenn schon wieder weitere Projekte anstehen, an denen ich arbeite, geht es nun hier wieder regelmäßiger weiter. Wie die Geburt war, und die Zeit danach, berichte ich auch noch. Jetzt erstmal zu:
DONNERSTAG
Da wurde ich nämlich geimpft. Pascal hat seine Impfung kurz vor dem kompletten AstraZeneca Impfstopp bekommen, als „Ersatzfrau“. Wenige Minuten nach dem Pieks, kam dann auch der Stopp für Männer und hinterließ ein nunja, mulmiges Gefühl. Zumal in der Familie eine Gerinnungsanomalie vorliegt. Die nächsten zwei Wochen waren wir daher ein kleines bisschen aufmerksamer als sonst. Tatsächlich ist der Mann dann nochmal in die Notaufnahme, weil er Kopfschmerzen und Wadenschmerzen hatte. Statt einer Thrombose war es aber dann nur Muskelkater. Vom GEHEN! Ich lasse das mal so stehen…
Ich war dann Donnerstag dran – mehr oder minder unverhofft, aber sehr sehr dankbar! Weil Pascal schulen musste, bin ich mit Baby im Tragetuch hin. Viele von euch habe ich in den letzten Wochen zur Impfung in der Stillzeit beraten und da ich selbst dazu schulen werde, bin ich absolut fit was sämtliche Erkenntnisse etc. betrifft. Aber ich habe auch sehr viele Rückmeldungen von den Impfmamas bekommen – und so einige waren zum Haare raufen. Da kann ich die Uniklinik hier nur loben: hier wird nämlich ausdrücklich und selbstverständlich auch in der Stillzeit geimpft. Bei mir lief das (nach 50 Minuten Wartezeit) so:
Ich komme in den mir zugewiesenen Raum, Baby im Tragetuch und werde freundlich von Frau Doktor empfangen.
„Ach, wie schön Sie kommen mit Anhang. Na, dann sind Sie offensichtlich gerade nicht schwanger. Aber Sie stillen, nehme ich an?“
„Ja, genau“
„Nun, also in der Stillzeit..“ Hier habe ich Frau Doktor kurz unterbrochen, um einen vielleicht länger werdenden Vortrag abzukürzen. Frau Doktor war (wie so viele Ärzte) total überrascht, dass es „richtige“ zertifizierte berufliche Stillberaterinnen gibt, und war ganz neugierig wie man denn sowas wird. Erfreulicherweise war es eine sehr positive Überraschung für Frau Doktor. Es folgte eine kurze Unterhaltung darüber, dass ich mich mit der Impfung sehr intensiv auseinander gesetzt habe und es leider gar nicht so selbstverständlich ist, dass Stillende geimpft werden. Da hat Frau Doktor mit dem Kopf geschüttelt.
„Ne also wir machen das hier vernünftig. “ Sprach sie, und zückte den Aufklärungsbogen vom RKI, den ich bereits unterschrieben habe (und auf der die STIKO zitiertwird a la: Impfen in der Stillzeit ist voll ok). „So, ich habe offiziell gesagt, dass es noch keine fertigen Studien gibt. Dass es aber keine Hinweise auf NW gibt.“
Ich, grinsend „Und ich habe offiziell gehört, dass es noch keine fertigen Studien gibt, NW aber höchst unwahrscheinlich sind. Ich möchte jetzt gern geimpft werden“
Frau Doktor fröhlich“ Gut, dann haben wir das jetzt offiziell besprochen. Und nun“ – (sie zückt betont den Kuli und unterschreibt auch auf dem RKI Bogen) – “ unterschreibe ich hier dass wir das besprochen haben!“
Pieks. Fertig.
Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum es nicht überall so laufen kann. Denn genau so sollte es ablaufen.
FREITAG
Wie bei Moderna typisch, habe ich außer einen Impfarm und etwas Abgeschlagenheit keine Probleme. Tatsächlich ist es die erste Impfung, bei der ich überhaupt etwas merke. Auch alle Grippeimpfungen habe ich bisher nicht bemerkt. Dafür dachte ich am Freitagabend meine Hand wohl, sie könne ja jetzt nachlegen. Diesen Topf habe ich, bevor er die Steinplatte verzierte, in der bloßen Hand gehalten. Leute, ich schneide und verbrenne mich ja öfter mal und habe möglicherweise eine schöne Narbensammlung. Aber alter Falter, das war HEIß! So schlimm, dass ich Pascal am späten Freitagabend in die Ausgangssperre hinausschicke zur Notfallapotheke.
Eine ganz wunderbare Frau, eine der zwei Patinnen von Baby, schwingt sich dann auch noch aufs Rad, fährt auch zur Apotheke und stellt ein Rezept aus. Fährt dann noch zu einer weiteren, weil das gewünschte Medikament nicht da ist, und bringt uns das kurz vor Mitternacht. Man braucht nicht viele Freunde, aber gute. Tatsächlich helfen sie Salben und die Horrorschmerzen lassen nach. So sehr, dass ich es kaum glauben kann. Hier also meine Maibaumvariante:
SAMSTAG
Da meine Mama mich zum Glück vor ein paar Tagen darauf hinwies, dass heute Feiertag ist, haben wir die Einkäufe schon letzte Woche erledigt. Dafür gehe ich mit den drei Kids raus, damit der Mann sich etwas ausruhen kann. Zuhause geht das ausruhen für ihn weiter, ich nutze die Zeit zum arbeiten. Am Abend gibt es, wie in letzer Zeit oft, schnelles Essen. Nur – der Mann will mich erst nicht an den Herd lassen. Keine Ahnung warum…
Da fällt mir ein, dass ich mich mal kurz nach Ellas Geburt auch am Topf verbrannt hab. Auch richtig fies, ich habe mich nämlich barbusig darüber gebeugt weil ich nach den Tomaten greifen wollte. Nun, nicht zu empfehlen, es traf meine Brustwarzen. Oder das eine Mal, als ich mit (wusste ich erst hinterher!) gebrochenem Schienbein weiter mit dem City Roller gefahren bin. Da musste ich aber auch zu einer Prüfung. Ein paar Tage später hab ich dann die starke Kallusbildung am Schienbein gesehen und bis heute hab ich da ne Kerbe. Ich bin vielleicht nicht das beste Vorbild, was das betrifft.
SONNTAG
Die Nacht war ganz ok. Der Arm tut nach dem Pieks nur noch ganz wenig weh, die Finger fast auch nicht mehr. Dafür bleibt mir jetzt erstmal ne Weile die Taubheit in den linken Fingerspitzen erhalten. Das nehme ich aber in Kauf, dank der schnellen und guten Behandlung haben wir glaube ich das Schlimmste verhindert. Nach einem Spaziergang und spontan kurzem Spielplatzbesuch setze ich mich also das erste Mal seit langem hin und blogge für euch.
Den Rest des Tages werde ich weiter fleißig Studien (nochmal) lesen, ordnen, zusammenfassen und gut verständlich aufarbeiten. Und hoffentlich keine weiteren Unfälle bauen. Wie ist es euch in den letzten Wochen ergangen?
Tägliche Einblicke, Infos zur Impfung (in der nächsten Zeit gehe ich wohl das ein oder andere mal live) findet ihr auf Insta. Natürlich kommt auch demnächst hier auf dem Blog ein Artikel dazu und ihr könnt mich bei Fragen dazu kontaktieren.
Hier geht es zum WiB von Große Köpfe
Herzlichen Glückwunsch zum Baby.
Logisch, dass der neue Mitbewohner viel Aufmerksamkeit braucht und es deshalb hier ruhiger war. Wochenbett ist wichtig, für Mama und Baby.
Hab immer mal an euch gedacht.
LG von TAC