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Hello with a Knall – von Examen, Unfällen, Jahrestagen und Zwansgeldandrohungen

Wochenende in Bildern 02./03. Oktober

Was bisher geschah

Long Time No Read oder so. Dafür ist krass viel passiert. Genau aus dem Grund war es hier auch so still. Zumindest auf Insta habe ich euch mitgenommen in unserem Chaos. Und meine Güte, so schlimm war es noch nie. Um es auf das Allerkürzeste herunterzubrechen: Mr. Baby ist nun schon 6,5 Monate und unser kleiner Sonnenschein. Ohne ihn wäre ich vermutlich schon zig mal laut schreiend weggerannt. Ich habe nach mehreren Monaten Anmeldeprozess erst 1,5 Tage vor dem IBCLC Examen erfahren, wann und wo ich schreibe. Nein, das ist nicht normal und war ziemlich scheiße. Das ganze endete dann in einem ganztägigen Familienausflug. Zwar brauchte ich nach Ganzkörperkontrolle nur 2 statt 4 Stunden. Dafür dauerte die eigentlich auch nur zweistündige Heimfahrt dezent länger. Erstens haben wir einmal falsch abgebogen und haben unfreiwillig einen Abstecher auf dem Frankfurter Flughafen gemacht. Am liebsten wäre ich einfach in ein Flugzeug gestiegen und weit weit weg geflogen. Und dann fand unser Auto, dass es eine hervorragende Idee ist, mit einem lauten KNALL den Geist aufzugeben und uns mitten auf der Autobahn im Stich zu lassen. Wenige Sekunden bevor Starkregen einsetze. Im Nachhinein ist uns erst bewusst geworden, welches Glück wir hatten es noch unbeschadet auf einen Rastplatz zu schaffen.

Da saßen wir dann eng auf eng im Auto mit 3 kleinen Kindern und spielten „The Quest – wie kommen wir jetzt heim, weil der ADAC uns wegen C nicht mitnehmen darf?“ Das war lustig. Ach was war das lustig. Gerettet hat uns am Ende mein Schwiegervater, der „ich geb Gas, ich geb Gas“ sehr ernst genommen und vermutlich durch ein Wurmloch hindurch zu uns in die Pampa gefahren ist, so schnell wie der da war. Schnell bedeutet – es hat in Anbetracht der Strecke nur eine Ewigkeit gedauert und nicht 10 Ewigkeiten. Ich hasse Autofahren eh schon. Wer gern wissen möchte, wie ein weiblicher Hulk aussieht, braucht mir nur einen Roadtrip vorschlagen. Die Grünfärbung ist auch gar kein Problem, ich habe ja zu allem Überfluss Reiseübelkeit deluxe.

Das schönste aller Dinge ist unsere aktuelle ….Situation… mit Schule, Schulamt und Gericht. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ich habe bisher bewusst nichts über unsere persönliche Situation berichtet, werde aber nun auch darüber erzählen. Die liebe Anke, die uns schon länger emotional unterstützt, hat kürzlich das erste Interview mit uns veröffentlicht. Das findet ihr hier: https://www.laecheln-und-winken.com/2021/09/27/corona-streit-in-koeln/ Ich werde Stück für Stück berichten wie es weitergeht. Weil wir ja eine so schöne, unbeschwerte Zeit durchleben, fand das Schicksal, es könne uns ja noch einen Unfall oben drauf schenken.

Das hier ist Ellas rechter Unterarm. Und ich brauchte kein Röntgenbild um sofort! zu wissen, dass der Arm gebrochen ist. Ein zusätzlicher Knick und die Stabilität von Wackelpudding ließen da keine Zweifel offen. Hätte ich nicht reagieren müssen, ich hätte vor Angst gekotzt. Es folgte ein sehr langer Tag, an dem ich alle paar Stunden mal einen Satz vom Papa aus dem Krankenhaus gehört habe. Nicht bei meiner Tochter sein konnte, wahnsinnige Angst vor der Narkose hatte. Dass ich selbst einige Jahre in der Unfallchirurgie und Orthopädie gearbeitet habe und genau weiß, wie so eine OP in aller Brachialität aubläuft…. Wie entmenschlichend das ist, mein Kind mit Schlauch im Hals und …ach es war ein absolut beschissener Tag. Ich habe mir einen ungesunden Mist nach dem nächsten reingepfiffen, als würden Fett und Zucker meine Nerven mit einem schützenden Mantel umhüllen. Klappt nicht. Außer dass mir am Abend nicht nur aus Angst sondern auch wegen akuter Überfressung kotzübel war. Beim Videotelefonat war sie noch total abgeschossen von der Narkose, das zu sehen war – gruselig. Tatsächlich hatte Ella aber trotz allem ihre gute Laune nicht verloren. Sie war so unglaublich tapfer!

Zuhause am nächsten Tag aber erzählte sie mir, dass sie vor der OP 2x nach mir gerufen hatte. Leider musste sie nämlich allein noch etwas warten und Menschen mit Maske, Haube und Kittel die sie anfassen, waren ihr nicht geheuer. Genau davor hatte ich Angst und mir brach ein bisschen das Herz, als sie darüber sprach. Insgesamt fand und findet sie die ganze Aktion eher spannend und aufregend. Ein Glück, dass sie ein so in sich glückliches Kind ist und in allem etwas gutes sieht.

SAMSTAG 2. OKTOBER

Unser Jahrestag. Gefeiert haben wir den genau ein Mal, nämlich im ersten Jahr. Drei Wochen vor Leos Geburt. Damals stand hier noch richtig Deko. Heute sieht es ein bisschen…anders aus. Statt feiern, verbringen wir den Tag getrennt. Pascal hilft seinem besten Freund beim Hausumbau und übernachtet dort. Ich bleibe mit den drei Kids zuhause und…nunja wir leben alle am nächsten Tag noch.

SONNTAG 3. Oktober

Zum späten Frühstück sind wir wieder alle vereint. Und heute, nach sechst Tagen fließen bei Ella das erste Mal ein paar Tränen. Nicht wegen dem Bruch, der OP, dem Krankenhaus, dem Gips. Nein. Beim Verbandswechsel wurde ein kleines weißes Pflaster sichtbar. Mehr sieht man von der OP nicht. Dieses kleine Pflaster war dann auf einmal ganz arg schlimm und hat sich wahnsinnig erschreckt. Vielleicht ist ihr auch in dem Moment erst so richtig klar geworden, was passiert ist. Die orangene Jodfarbe der Finger ist auch blöd. Da aber auch ein blindes Huhn mal ein Korn findet, hatte ich eine schlaue Idee. Zack, Nagellack drauf. Kind wieder glücklich.

Spontan ergibt sich dann auch etwas Zeit für mich. Na gut, mit Mr. Baby im Gepäck, gildet aber trotzdem. Gar nicht weit entfernt findet eine kleine aber wirklich feine Vernissage statt. Ina stellt dort ihre Kunstwerke aus, die sie mit Kaffee und Blattgold gemalt hat. Richtig cool!

Ich finde besonders die Löwin ganz toll. Falls ihr mal stöbern möchtet, hier findet ihr ihre Website. Schreib ich jetzt mal „Werbung“ hinter, ist aber ganz ohne Auftrag oder sonstwas. Ein bisschen mit Anke reden und mal nicht alle Kinder um mich haben, das ist schön. Nach einer Stunde bin ich wieder zuhause, allerdings nur kurz. Denn die Kids möchten auch unbedingt „gucken gehen“ als ich ein paar Fotos zeige.

Irgendwie ist dann auch schon der Tag fast rum und ich tippe stillend das Wochenende in Bildern. Morgen steht ein wichtiges Telefonat an und wir sind weiter gespannt, ob und wann der Richter in unserem Fall eine Entscheidung trifft. Wie geht es euch? Mit welchem Gefühl schickt ihr eure Kinder in die Schule?

Zum WiB bei Große Köpfe geht es hier entlang

Ein Gedanke zu „Hello with a Knall – von Examen, Unfällen, Jahrestagen und Zwansgeldandrohungen“

  1. Wie schön, mal wieder von euch zu lesen. Ich hab immer mal an euch gedacht.
    Ihr seid echt gut darin, alles einzusammeln, was man eigentlich nicht braucht. Deshalb wünsch ich euch von Herzen immer wieder kleine Verschnaufpausen, dass ihr die großen Hürden eures Lebens gut überspringen könnt.
    LG von TAC

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