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Wenn die Mutter mit der Tochter…

Von tanzenden Wanzen und bockigen Öfen

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MONTAG


In dieser Woche muss Pascal wieder bis abends arbeiten, sodass ich mit den Kindern allein bin. Am Montagmittag gehe ich mit beiden einkaufen, denn Leo wünscht sich seit Tagen Würtschen im Schlafrock. Für die Kinder hole ich in der Regel nur Biofleisch. Das ist sauteuer und mit nur einem richtigen Gehalt eigentlich nicht drin, aber die Kinder essen ja noch nicht allzu große Mengen. Außerdem achte ich ansonsten sehr genau auf die Preise. Ich kenne es ohnehin nicht anders als Arbeiterkind. Ein klarer Vorteil wie ich heute finde, denn ich habe so nicht das Gefühl, auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Als wir uns auf dem Rückweg befinden ist es schon Nachmittag, und Ella fängt an zu husten. Oft, wirklich oft und dass trotz der frischen Luft. Zuhause packe ich beide in warme Decken, reiche abgepumpte Milch und stille Ella. Aber der Husten wird nicht besser, im Gegenteil. Ellas Laune lässt sich davon zum Glück nicht trüben und Fieber hat sie auch keines. Ich stelle mich aber auf eine anstrengende Nacht ein und fühle mich unangehmen an den Heiligabend vor zwei Jahren erinnert. Das haben wir nämlich getrennt verbracht. Ella und ich zuhause, Leo und Pascal in der Notaufnahme. Die Geschichte erzähle ich an anderer Stelle mal ausführlicher.

In jedem Fall entschließe ich mich, Ella die nächsten beiden Tage zuhause zu lassen, auch wenn sie „nur“ Husten hat. Ein Tag in der Kita bedeutet für die Kinder Spaß und Unterhaltung, aber auch ebenso viel Stress und Anstrengung. Schließlich müssen sich sich in einem Gruppengefüge behaupten und anpassen. Zudem möchte ich nicht, dass sie andere Kinder ansteckt, denn Kinder husten ihrem Gegenüber ja ganz ungeniert mitten ins Gesicht. Wahre Virenschleudern sind das. Ich freue mich schon auf die volle Dröhnung Keimbelastung in den nächsten Tagen!

Die Nacht zum Dienstag war wider Erwarten ruhig. Ich hatte abends ein Zwiebelsäckchen an unser Kopfende gelegt und Ella hat die ganze Zeit dauergestillt. Gemütlich ist anders, aber was tut man nicht alles für eine Mütze voll Schlaf. Außerdem gehört das Stillen zu meinem Masterplan: Ruhe, Liebe und Muttermilch: Schwups – Kind gesund! Mal sehen ob’s klappt. Ich inhaliere auch fleißig die Hustenluft, damit mein Immunsystem die richtigen Antikörper basteln kann. Hat sich die Natur schon richtig toll ausgedacht.

DIENSTAG

Als ich morgens wach werde, fühle ich mich körperlich wie 80: Hüfte Aua, Schultern Aua und alles irgendwie steif. Ich linse vorsichtig zu Ella herunter, die sich wie ein kleiner Piranha an mir „festgebissen“ hat und schnarcht. Die morgendliche Sportrunde hatte ich gedanklich schon abgeschrieben, täte mir aber gerade heute besonders gut. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, denke ich mir und versuche die kleine Maus abzudocken. Dabei halte ich blödsinnigerweise die Luft an und ziehe aus reiner Gewohnheit den Kopf ein. Plopp – nichts passiert. Im nächsten Leben werde ich Bombenentschärfer!

Körperlich löst die Sportsession die meisten Verpsannungen, geistig kann ich aber nicht abschalten. Mit einem Ohr, naja eigentlich mit beiden, horche ich auf etwaiges Husten oder Weinen aus dem Schlafzimmer. Beides bleibt jedoch aus. Ella schläft sich gesund. Nach dem zweiten Kaffee raschelt es dann doch leise und eine gut gelaunte Ella tapst mir entgegen. „Mama, stilli stilli?!“ Nach dem nächtlichen Dauerstillen ist ihr Magen wohl noch gut gefüllt, denn nach ein paar Minuten ist sie fertig und erlaubt mir für Leo abzupumpen. Dabei schauen wir uns Prospekte an und planen unseren Einkauf. Bevor wir uns zusammen anziehen, wird noch der selbstgemachte Hustensaft getestet (Smeckt gut, Mama) und die Ausflugsbegleitung ausgewählt. Heute dürfen Flip und Ernie mit.

Beim Einkauf hat Ella wieder großen Spaß. Gut, dass man für die Backabteilung keinen Eintritt zahlen muss. Naja, die Brötchen & Co. kosten natürlich, aber noch kann ich sie beim Eintüten bremsen. Meist holt sie wirklich nur  „Eins Papa, eins Mama, eins Leo, meins!“.

Nach einem Abstecher bei der Apotheke gehen wir zum Buchladen und zeigen dem Nikolaus, was er denn so in die Kinderstiefel stecken könnte. Wir hängen beide ziemlich lange in der „Glitzerabteilung“ herum und können uns nur schwer von den Schneekuglen lösen. Mit 20€ und aufsteigend, sind mir die Preise dann doch zu hoch – obwohl die Kugeln ja schon schon sehr schöööön sind!

Zum Schluss geht es dann endlich zum Spielplatz! Ich muss gestehen, ich bin keine Spielplatzmami, schon garnicht im Herbst/Winter. Ella hat in den letzten Tagen aber immer wieder gefragt und heute spricht für mich absolut nichts dagegen. Das Wetter ist schön und ich habe die nächsten Tage ja schließlich auch als Mutter-Tochter Zeit eingeplant. Und was soll ich sagen: es war richtig schön! Wir haben Käfer und Wanzen beobachtet (incl. Wanzen-Tanz-Song 🙂 ) und Tierspuren entdeckt. Ich habe mich auch nicht lumpen lassen und bin höchstselbst auf die Gerüste geklettert, habe die Tragkraft der Schaukeln getetstet und mich auf die Rutsche gewagt. Mir ist auch nur ein bisschen schlecht geworden (Höhenangst!) und ich weiß jetzt, dass ich gerade noch so die Rutsche runterkomme, ohne stecken zu bleiben.

Nach drei Stunden sind wir zurück zuhause und bereiten das Abendessen vor. Kurz darauf kommen unsere Männer heim, denn heute muss Pascal nicht lange arbeiten. Die Kinder fallen sich in die Arme und mein Mamaherz hüpft ein bisschen vor Freude.

Zusammen schauen wir uns das neue Buch an. Beide Kinder sind abolute Leseratten. Zu lange Texte sind allerdings noch nichts für Ella, sodass ich für die Weihnachtszeit dieses hier bestellt habe. Für zweijährige und auch größere Lieselotte Fans genau richtig.

Dann setzen wir uns an den Tisch, Ella wie gewoht auf meinem Schoß. Diesmal lässt sie sich sogar zum Mitessen bewegen und es landen immerhin ein paar Stücke Kartoffeln und Blumenkohl in ihrem Bauch – Würstchen sowieso. Fleisch geht bei ihr fast immer.


Nach dem Zähneputzen und mit seiner Flasche Muttermilch in der Hand, meldet Leo sich ab und lässt sich vom Papa ins Bett bringen. Ella leistet uns noch ein wenig länger Gesellschaft, backt mir einen Kuchen und arbeitet macht Unsinn an Papas Schreibtisch. Dann geht es auch für sie ab in die Federn. Anzahl der heutigen Huster: 5 oder 6! #stillenistgesund

MITTWOCH

Ella ist nach ihrer Blitzgenesung heute deutlich früher fit, trotzdem lasse ich sie auch heute zuhause. Einfach weil wir unsere Exklusivzeit so genießen. Es tut uns beiden gut, ein wenig Zeit nur für uns Mädels zu haben. Wir lassen den Tag ruhig angehen, spielen und lesen viel. Zwischendurch nutze ich die Stillmomente um mich dem Bücherstapel zu widmen, den ich durcharbeiten will. Dabei beobachtet sie mich scheinbar genauer, als ich denke, denn als ich von der Toilette komme (ja, ich durfte allein dort hin!!!) erwische ich sie dabei, ebenfalls ein paar Notizen in mein Buch zu schreiben.

Vom restlichen Tag gibt’s keine Bilder, denn das Handy hatte Pause. Der Abend war leider ein wenig stressig. Nachdem wir zusammen Leo von der Kita abgeholt hatten, kam ich auf die glorreiche Idee, einen Schokokuchen zu backen. Ich hatte schon von unserer bockigen Spülmaschine berichtet. Heute hat sich dann der Backofen entschieden, auch ein wenig Aufmerksamkeit einzufordern. Ganz arglos schiebe ich die Kuchenform in den Ofen, da macht es Knack – und es wird plötzlich dunkel. Ein lauter Warnton weist mich darauf hin, dass es die Sicherungen rausgehauen hat. Hab ich noch garnicht bemerkt. Die Kinder schließen sich dem Geheul gleich mit an und rennen auf der Suche nach mir wie wild durch die Wohnung – und mich fast um. Ich taste mich gen Sicherungskasten. Jeweils ein Kind an mein linkes und an mein rechtes Bein geklammert. Den Hauptschalter wieder umlegen kann ich zum Glück auch alleine. Pascal ist ja noch auf der Arbeit. Nachdem ich die beiden beruhigt habe, gehe ich zurück in die Küche, um nach dem Ursache zu suchen. Der Toaster war es diesmal nicht. Schade eigentlich, denke ich, der ist nämlich schneller ersetzt als der wahre Übeltäter. Und es steht auch kein roher Kuchenteig darin.

Ich sehe es mal positiv: die Ober-Unterhitze Fuktion funktioniert noch, wie ich nach einer halben Ewigkeit herausfinde. Und wir befinden uns haarscharf INNERHALB der Garantiezeit. Muss auch mal sein, meistens gehen die Geräte ja kurz nach dem „Ablaufsdatum“ kaputt.

Der Kuchen ist übrigens gut geworden. Für ein sicheres Urteil sah ich mich gezwungen, gleich zwei Stücke zu testen. Mjam…

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