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Halloween und Wochenende in Bildern 3.11. / 4.11.18

DIENSTAG 30.10.18

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Brr, es ist wirklich nicht mehr zu leugnen: der Herbst hat Einzug gehalten und es ist kalt und dunkel. Ich bin ein absoluter Sommermensch und verspüre jedes Jahr aufs Neue diese gewisse Wehmut, wenn sich die warme und helle Jahreszeit dem Ende neigt. Daher lasse ich auch immer die Sommerdeko so lange wie möglich stehen. Der Nachteil: am 30.10. bricht bei uns das Chaos aus (ja, mehr als sonst), weil plötzlich alles umdekoriert werden will. Wir feiern nämlich gerne Halloween, besonders die Kinder.

Zuerst müssen aber noch ein paar Besorgungen gemacht werden. Trotz Regen und Kälte. Das erste Mal in diesem Herbst greife ich in die Schublade mit Strumpfhosen. Leider wollen die aber nicht so ganz passen. Ein bisschen verzweifelt hüpfe ich im Bad herum, zerre an dem Bund und gehe im Geiste die Anzahl der Kuchenstücke durch, die es in den letzten Wochen auf meinen Teller geschafft haben. Es dauert ganze fünf Minuten bis mir klar wird, dass ich gerade versuche mich in die Hosen eines Vierjährigen zu zwängen.


Pascal und die Kinder wundern sich nur kurz, als sie heim kommen und mich laut lachend und in Unterhose vorm Badezimmer sitzend auffinden. Die sind schon schlimmeres gewohnt. 

Ella wird zum einkaufen auch nochmal  warm eingepackt und ist ganz begeistert von dem Regen. Ich nicht so. Zuhause bin ich tropfnass und durchgefroren. Und schlecht gelaunt. Zumindest die Kinder haben großen Spaß, als wir die Herbstdeko aus dem Keller holen. Ella knutscht erstmal alle Igel ab und Leo wundert sich, warum wir so viel Laub in der Kiste haben. In diesem Jahr darf auch das kleine Skelett aus der Verpackung. Das letze Mal war das den beiden noch zu unheimlich.

Wir schaffen es trotz später Stunde fast die gesamte Deko aufzustellen. Wenigstens die Tische sehen nun schön (und aufgeräumt) aus. Dafür müssen wir einfach nur den ganzen Kram woanders stapeln. Klappt super! Und wenn einer fragt: die vertrockneten Blumen gehören so! Das sind Zombie-Blumen…

Ella ist seit ihrer Geburt (wie ich) eine Nachteule –  mal mehr mal weniger ausgeprägt. In letzter Zeit ist ihr Schlafrhythmus aber wirklich wieder unter aller Sau. Ich kann es nicht anders sagen. Es ist auch ganz egal, wann und wie lange sie tagsüber geschlafen hat, oder ob sie sich ausgepowert hat oder nicht. Abends und Nachts ist sie einfach wach. Wenigstens schreit sie nicht mehr stundenlang, wie sie es als Baby getan hat. Meistens ist sie gut gelaunt und möchte spielen. In der Regel bleiben wir trotzdem mit ihr liegen und beschäftigen sie im dunklen Schlafzimmer. Heute habe ich aber noch bis spät abends gearbeitet, als sie um kurz nach zwölf zu mir ins Wohnzimmer getapst kam. „Mamaaa, waaaach! Nanane essen?!“

MITTWOCH 31.10.18

Guten Morgen am Mittwoch. Der Tag beginnt nach knapp drei Stunden Schlaf viel zu früh. Um 4: 45 Uhr stehe ich schon auf der Sportmatte und bringe meinen Kreislauf in Schwung. Ich habe sogar Zeit für eine schnelle Dusche und halte den ersten Kaffee des Tages in der Hand, als die drei Schnarchbacken wach werden. Leider ist der 31.10 kein Feiertag bei uns in Köln. Wobei –  eigentlich ist das ganz gut so, denn es wartet wieder viel Arbeit auf mich. Trotz Kaffee Nummer 2, 3, 4 und 5 ist es nicht so weit her mit meiner Konzentration. Plötzlich ist es dann auch schon Mittag und ich bereite unsere kleine Halloweenfeier vor.

Leider wird Halloween bei uns in Köln nicht wirklich gefeiert. Vermutlich müssen wir dafür wirklich in eine ländlichere Gegend ziehen, die weniger anonym und kinderfreundlicher ist. Trotzdem steht bei uns wie zu St. Martin immer eine kleine Schüssel mit Süßigkeiten bereit, falls doch mal jemand klingeln kommt. Ella und Leo sind mit unserer kleinen Feier aber sehr zufrieden. Noch sind sie ohnehin zu klein für alles andere. Verkleiden und Pommes essen ist immer gut – Gummibärchen und Schokolade auch.

Die zwei machen es sich für die zweite Runde Pommes auf meinem Schoß gemütlich und wir hören Hugo das Schlossgespenst. Das habe ich schon damals als Kind gehört. Ab und zu gibt es ein Schlückchen Muttermilch. Wir lassen den Tag in Ruhe ausklingen und gehen früh ins Bett. Diesmal bleiben auch alle liegen!

DONNERSTAG 01.11.


Der erste Tag im November beginnt ruhig. Letze Woche hatte ich mir ja vorgenommen, mir am nächsten Wochenende mehr Zeit für die Familie zu nehmen.  Diesen Vorsatz halte ich auch ein und nutze nur die Mittagspause der Kinder, um zu arbeiten.

Wir bauen ihnen im Wohnzimmer ein Nest, denn beide machen gerade einen Entwicklungsschub und brauchen ganz viel Liebe und Sicherheit. Leider ist die Stimmung nach dem Aufwachen trotzdem schlecht. Erst bei den Kindern, dann auch bei uns Erwachsenen.

Wir entscheiden, dass uns allen etwas frische Luft und Bewegung gut tut und brechen auf zum Spielplatz. Bis jedoch alle ihre Schuhe und Jacken anhaben, vergeht fast eine Stunde. Nein, diese Stiefel will ich nicht! Nein, ich will nicht raus! Nein, ich will nicht zuhause bleiben! Nein, ich will keine Jacke anziehen! Nein, ich will die Jacke allein anziehen! Die blöde Jacke geht nicht zu! Nein, der Papa soll mir helfen! Nein, keiner soll mir helfen! Nein, ich will nicht Pippi machen! Nein, ich will keine Windel anziehen! Ich will jetzt doch die Blinkestiefel… Am Ende sind der Mann und ich fix und alle. Das #lebenmitkindern ist nichts für schwache Nerven.

Kaum sind wir aus der Tür heraus, ist der Spuk vorbei und beide rennen lachend gen Spielplatz.

Wieder daheim geht es uns allen tatsächlich besser, auch den Großen. Das ist auch gut so, denn die nächste Geduldsprobe lässt nicht lange auf sich warten. Erst wollen beide SOFORT essen. Nudeln sind eklig, findet Ella, es sei denn, sie würden von Mamas Schoß aus eingenommen.

Nach einer Gabel ist sie satt und pfeffert die Gabel auf den Boden. Gegen ein paar Schlucke Muttermilch sei aber nichts auszusetzen. Aber wehe, der Leo bekommt ihre Portion! Nein, also jetzt habe man doch Nudelhunger! Am Ende essen beide gemeinsam von ihrem Teller. Ohne meckern, ohne Streit.

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde nicht am liebsten ein paar Mal laut aufgeschrien und das Essen für beendet erklärt zu haben. Oder auch einfach Löffel und Gabel gegen die Wand zu schmettern. Dass der Tag anstrenged war und ich selbst zu einem leicht – nennen wir es – temperamentvollen Verhalten neige, macht die Situation auch nicht besser. Was mir in solchen Situationen hilft, doch nicht loszubrüllen und sinnlose Strafen zu erteilen? Ich mache mir bewusst, dass die beiden einen Grund  für ihr Verhalten haben. Sie wollen uns nicht ärgern. Vielleicht sind sie müde, oder haben Zahnungsschmerzen. Vielleicht wissen sie selbst nicht so genau, was sie eigentlich wollen, oder was sie stört. Ein unangenehmes Gefühl, das wir alle kennen. Und im Gegensatz zu Erwachsenen, besitzen die Kleinen noch nicht die Fähigkeit, ihre Emotionen zu verstehen oder zu kontrollieren. Genau das Lernen die Kinder im Laufe der Jahre. Wir können sie dabei unterstützen, indem wir ihre Gefühle Spiegeln und Benennen. Liebe, Geduld und Verständnis helfen sowohl kurz- als auch langfristig viel effektiver und nervenschonender, als Schelte oder Strafen (letztere schaden eher noch).

Als Ella ihre Gabel voller Wut auf den Boden geworfen hat, steckte dahinter nicht die Absticht zu Provozieren. Es war ihre kindliche Art ihrem schlechten Gefühl Ausdruck zu verleihen, weil ihr zweijähriges Gerhin weder dem Impuls widerstehen, noch die Ursache verstehen oder gar in Worte fassen kann. Hätte ich sie angebrüllt, wäre die Situation wohl erst recht eskaliert. Außerdem hätte ich die Chance verpasst, ihr beim Einordnen ihrer Emotionen zu helfen und sich selbst zu beruhigen.

Dieses Wissen hat mich heute also ruhig bleiben lassen. „Aha, du bist gerade sehr wütend. Du musst nicht essen, wenn du keinen Hunger hast. Die Gabel werfen wir aber nicht durch die Gegend, denn dabei könnte sich jemand wehtun und der Boden wird schmutzig. Möchtetst du die Gabel allein aufheben, oder sollen wir das zuammen machen?“

„Iss mach das!“ kam dann (okay, erst nachdem ihr Löffel der Gabel Gesellschaft geleistet hatte). Dann war’s aber auch gut.

Selbstverständlich schaffe ich es nicht jedes Mal, die Ruhe zu bewahren. Sehr oft bin ich zu ungeduldig, zu müde, zu gereizt. Ich lerne außerdem selbst noch, wie genau so ein Kindergehirn funktioniert und wie ich mit meinen eigenen Gefühlen umgehen kann. Tatsächlich fällt es mir deutlich leichter, seit ich mich intensiver mit der kindlichen Entwicklung auseinandersetze. Hätte ich ehrlich gesagt nicht so erwartet. Umso wichtiger ist es mir, auch anderen (werdenden) Eltern ein wenig Wissen an die Hand zu geben und mit den teils veralteten Glaubenssätzen aufzuräumen, die offenbar noch weit verbreitet sind #respektiertekindheit 

Wer gerne etwas zu dem Thema lesen möchte, dem kann ich nur wärmstens das gewünschteste Wunschkind, von Katja Seide und Danielle Graf empfehlen!

Manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. So sah unsere Nacht aus.

SAMSTAG

Am Freitag ist nichts spannendes passiert, daher springe ich direkt zum Samstag. Heute kommen die weltbestesten Paten der Kinder zu Besuch und wir freuen uns alle sehr. Hauptsächlich werden sie von Ella und Leo lautstark in Beschlag genommen, und wir brüllen uns über den Lärm hinweg die wichtigsten Updates der letzten Wochen zu.  Fühlt sich ein bisschen an wie in den Clubs damals…

Am Abend gibt es Kartoffeln mit Blumenkohl und Würstchen. Das essen wir eigentlich aller gern. Ella schaufelt sich eine große Portion auf den Teller. Dort bleiben sie auch liegen, denn Ella mag auch heute kein Abendessen. Dafür wird ausgiebig gestillt. Und ja, es liegt ein Handy auf dem Tisch, #fürmehrrealitätaufinstagram und #nofilter.

SONNTAG


Ich könnte jetzt einfach copy & paste drücken: Die Nacht war kurz, ich habe sage und schreibe drei Stunden geschlafen. Erst haben mich Ella und das Schnarchen des Mannes wachgehalten. Dann kam mein Gedankenkarussel dazu. Einerseites ist es schön und spannend, dass sich bei mir gerade so viel verändert. Andererseits stehe ich aber auch vor sehr schweren und weitreichenden Entscheidungen. Wenn es soweit ist, werde ich euch auch darüber berichten. Heute steht aber zunächst ein Familienbesuch an.

Bei diesen Bildern fällt mir erst richtig auf, wie groß Ella geworden ist. Das ist nicht mehr mein kleines Baby. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht!

A propos Zeit: es ist mittlerweile Sonntagabend und ich bin fix und alle. Daher klappe  ich nun den Laptop zu und wünsche euch allen eine schöne Woche!



Hier geht es zum Wochenende in Bildern von Geborgen Wachsen.

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