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Über Brandherde und Löschversuche – Unser Wochenende in Bildern 09./10. Februar

SAMSTAG

Die letzte Woche war für mich konzentrationstechnisch eher mau. Das Gelernte hat sich eigentlich direkt vom Acker gemacht und die Blogbeiträge haben es nicht über das Entwurfstadium hinaus geschafft. Meine Gedanken kehren wie ein Boomerang immer wieder zu Pascals CT zurück, dass Ende nächster Woche ansteht. Zu 90% glaube ich ja, dass alles gut ist. Die Ungewissheit der restlichen 10% haben aber ganz schön spitze Zähnchen und nagen an mir, wie so kleine fiese Ratten.

Übrigens habe ich mit meinem Vorsatz gebrochen, dieses Jahr keine neuen Karnevalskostüme zu holen. Nunja, das Thema in der Kita ist kleine und große Helden und sowohl Ella als auch Leo sind absolute Feuerwehrfans. Es vergeht hier kaum ein Tag, an dem nicht mindestens ein Brand gelöscht werden muss. Sie tragen die Kostüme daher nicht nur ein paar Tage, sondern das ganze Jahr über. Mit einer Kleidergröße von 122/140 und 110/122 sollten die Teile wohl wenigstens für 2 Jahre reichen.

Leider folgten auf große Freude ein ordentlicher Biss in des Sohnes Arm, ein kräftiger Abwehrschwinger in Ellas Bauch und dicke Tränen auf beiden Seiten. Wenn man nur eine Sekunde nicht hinguckt, ey! Grund des Streits: der Helm. Der große gelbe ist für beide einfach noch zu wackelig und zum Spielen unpraktisch. Für den Familienfrieden habe ich nach etwas Recherche zwei neue Helme (Werbung, unbeauftragt und selbstbezahlt)  für je 10€ bestellt. Wegen der wenigen aber bedenklichen Rezenzionen auf Amazon habe ich auf die Version mit Visier lieber verzichtet. Ich hoffe, dass das Thema Kostüm damit erstmal durch ist.

Den Konflikt konnte ich zu meiner Freude sogar ohne Brüllen oder ähnlichem lösen. Das klappt bei mir nicht immer so toll, besonders wenn ich in einem anderen Raum bin und plötzliches Geschrei losgeht. Wider besseres Wissen schiebe ich manchmal automatisch Leo die Schuld in die Schuhe, nur weil er der Größere ist. Das passiert mir immer wieder, owohl ich genau weiß, dass Ella ihm in Nichts nachsteht und diese Haltung auch allgemein totaler Quatsch ist. Die fünf Sekunden Wegzeit bis zum Ort des Geschehens habe ich sehr schlau in mein „Bleib -ruhig – Mantra“ investiert und die Angelegenheit liebevoll deeskaliert. Ohne „Schuldigen“. Wenn das so weiter geht, bin ich bald voll die gute Mutter!

Beim Vorlesen unterstellt Ella mir später empört, dass ich das Buch einfach gelöscht hätte. Als ich meinte, dass jedes Buch vorne und hinten so weiß ich, hat sie mich nur ausgelacht. „Neihein, Mama! Machst du Quatsch!“ Tja, da machste nix!

Mittags legen die zwei Brandmeister eine kleine Milchpause ein und ich bereite das Abendessen vor. Kartoffel-Blumenkohl Auflauf mit Hackfleisch. Normalerweise ist das eine der Lieblingsspeisen der Kinder. Heute ist der Auflauf die Ursache für ein mittelschweres Drama. Leo hat noch nichtmal die Küche ganz betreten, da ruft er schon: „Igitt, das ist ekliger Kackascheiß! Bah, das esse ich nicht, du alte Hexe!“ Ella plappert ihm natürlich alles nach und beide rennen schimpfend um den Küchentisch. Dass die Kinder nicht alles mögen ist voll okay und niemand wird bei uns zum Essen gezwungen. Gegen diese Ausdrucksweise habe ich aber sehr wohl etwas und ich finde, dass Leo mittlerweile auch alt genug ist, um das zu verstehen. Geschimpft habe ich nicht, allerdings habe ich ihm ganz deutlich gesagt, dass er mir und anderen mit solchen Worten sehr weh tut. In letzter Zeit benutzt er nämlich auch in vielen anderen Situationen massiv Schimpfwörter und ärgert alle um sich herum. Mehr dazu schreibe ich in den nächsten Wochen noch.

In diesem Moment konnte und wollte ich meine Grfühle auch nicht einfach unter den Tisch kehren. Ja, ich bin ein Erwachsener und als Mama muss man manchmal über den Dingen stehen. Die Kinder sollen aber ebenso lernen, dass auch ich ein Mensch bin, der seine Grenzen hat. Statt laut zu werden oder ihn zurechtzuweisen hab ich gezeigt, wie traurig sein Verhalten mich macht. Ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen, wie soll ich ihm sonst begreiflich machen, dass Worte ebenso verletzen können wie Schubsen oder Schlagen? Wie reagiert ihr in solchen Momenten?

Für den kleinen Mann war meine Reaktion jedenfalls sichtlich unangenehm und es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir uns endlich in den Arm nehmen konnten. Dann aber umso fester.

SONNTAG

Der angekündigte Regen hat heute alles gegeben. Ein waschechter Zuhausebleibtag, den wir fürs Haareschneiden und einen Oma-Opa Besuch genutzt haben. Es wurde repariert, gelesen und viel gequatscht.

Am Abend schwimmen die Kinder noch eine Runde durch die Wanne und gehen vorraussichtlich früh ins Bett. Die Mittagspause haben nämlich beide ausgelassen. Erfahrungsgemäß kippt müdigkeitsbedingt gleich die Stimmung, daher wünsche ich euch noch schnell eine schöne Woche und klappe den Laptop zu. Über gedrückte Daumen fürs Angio-CT am Freitag freuen wir uns sehr! (Bin ich froh, wenn der Scheiß hinter uns liegt!)

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