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Notdienst statt Gottesdienst: Weihnachten 2020 und WiB – Last AND Least!

Dieses Weihnachten war mal wieder ganz besonders… natürlich ganz anders als gedacht.

Heiligabend – oder eher Heulabend

Dieses Jahr habe ich ja wirklich früh mit den Vorbereitungen angefangen: Den Baum haben wir schon Ende Novemeber gekauft, pünktlich zum 1. Dezember stand er geschmückt und umringt von weiterer Weihnachtsdeko im Wohnzimmer. Auch die Plätzchen waren früh aber nicht zu früh fertig, und die Geschenke waren wohgewählt und pünktlich verpackt. Trotz verschollener Weihnachtssäcke. Sogar die kleinen Aufmerksamkeiten für die Omas und Opas standen fertig gebastelt und eingepackt da. So konnten wir doch recht entspannt in unsere Weihnachtswochen starten. Denn ja wir wollten Weihnachten einfach mal länger feiern: vom 20.12 bis Silvester. So freuten sich die Kinder bereits am 4. Advent über die erste Bescherung. So weit, so gut.

Am 24.12 starte ich gemütlich in den Tag. Der Mann kauf letzte frische Dinge und ein paar Brötchen und wir sitzen gemeinsam und voller Vorfreude auf den restlichen Tag am Frühstückstisch. Den Brunchbesuch meiner Schwiegereltern hatten wir spontan auf den 23. vorverlegt, sodass wir auf gemütliche und völlig zeitberfreite Tage blicken konnten. Wir spielen ein wenig, allerdings trübt die permanent unterirdische Laune eines Kindes die Stimmung. Und das nicht gerade wenig. Wir geben aber unser bestes, es soll doch schön werden für uns alle! Doch die spezielle Laune ist nicht das einzige, das drückt. Schon wieder…schon wieder!!!!! habe ich Zahnschmerzen. Ich habe nicht mehr genügend Finger um meine Arztbesuche und Wochen voller Schmerzen in diesem Jahr abzuzählnen. Es ist das selbe wie im gesamten Oktober. Auch da hatte ich ein permanetes Ziehen in dem schiefstehenden Zahn.

Es hat 4 qualvolle Wochen gedauert, bis mich ein Arzt mal ernst genommen und die Füllung komplett neu gemacht hat. Scheinbar drückt diese regelmäßig auf den Nerv, da der Fehlbiss zu viel und falschen Druck ausübt. Bei Insta hatte ich ja schon über die sehr kostspielige Korrektur berichtet: 5001€ muss ich berappen, denn CMD, Kopfschmerzen, Verspannungen, falsche Kaubewegungen und ein Zahn der ständig weh tut und bei dem sich alle paar Monaten die Füllung verschiebt und Nervenschmerzen macht, sind für die Krankenkasse kein Grund das als notwendig anzusehen. Und wer schon mal Nervenschmerzen hatte, weiß dass damit nicht zu spaßen ist! Von langfristigen Schäden am Zahn fange ich gar nicht erst an. Tja, die Schienen bekomme ich circa Mitte Februar, die dauern ja ein wenig. Und: die Füllung sitzt halt wieder nicht. ES TUT WEH! Jede einzelne Sekunde.

16 Uhr: eigentlich wollen wir nun spazieren gehen und dann würde ich dem Weihnachtsmann helfen. Doch ich kapituliere. So geht das nicht. So kann ich das nicht. Weder aushalten, noch das ersehnte schöne, freudige Weihnachtsfest genießen. Es macht ZZZZZZZZZZZZZZZ. Für etwas anders ist kein Raum, kein hahaha Nerv. Dabei habe ich diesen Heiligabend wirklich verdient. Habe wochenlang geplant, gebacken, dekoriert, überlegt, eingepackt. Habe mich auf die Kinderaugen gefreut, auf das leckere Essen, auf Unbeschwertheit am Ende eines wahnsinnigen Jahres. Eines Jahres, das auch ohne Pandemie in weiten Strecken voller Sorge, Stress, Ungewissheit, Schmerzen, Wut, Frustration, und Erschöpfung für mich war. Nein. Nein, so feiern wir nicht! Ich rufe beim zahnärztlichen Notdient an und bekomme für den nächsten Vormittag einen Termin.

Und dann erklären wir den Kindern, dass es jetzt nicht die Bescherung gibt. Dass wir sie auf morgen verschieben. Die plötzliche Umplanung ist für uns alle erstmal – ja wie ein Schock. Wir weinen alle. Dann gibt es für die Kinder ein kleines Geschenk, Chips und wir bringen den Tag mit Filmen hinter uns. Am Ende finden die Kids es gar nicht so schlecht. Und ich sage mir auch: lieber einen Tag verschieben als jetzt einfach durchziehen. Ich habe es verdammt nochmal verdient!

25.12 Schöne Bescherung

Ich schlafe besser als befürchtet. In Ruhe machen wir uns fertig, für die Kids gibt es ein schnelles Müsli. Um kurz vor 11 Uhr sitze ich dann mit FFP2 im Wartezimmer. Ein Mann mir gegenüber meckert, dass er schon so lange warten würde. Ich richte mich also auf eine sehr lange Zeit ein. Das Atmen ist anstrendend. Ich merke deutlich, dass ich für 2 atmen muss. Nach 40 Minuten ist das Zimmer erschrenkend voll und ich fühle mich unwohl. Erst recht, als eine Mutter mit ca 12 jährigem Kind hereinkommt und munter erklärt, dass es eigentlch Fieber hat aber Schmerzmittel intus hat… dieses Kind setzt sich neben mich. Ich lege – als ob es etwas brächte – beschützend die Hand auf meinen Bauch. Zum Glück werde ich wenige Minuten später aufgerufen und erwische – nochmal Glück! – eine sehr nette Ärztin, die mich ernst nimmt, die Füllung neu macht, mein Zahnfleisch auf Wunsch mitbehandelt und den Stuhl absichtlich nicht so weit nach hinten kippt. Ich soll nur meinen Kopf etwas weiter relinikeren.

Um 12 Uhr bin ich fertig und gehe zum verabredeten Ort, an dem mich meine drei abholen. Ein paar Minuten muss ich warten, dafür empfangen mich Glockenspiele. Ja, jetzt ist Weihnachten. Ob die neue Füllung auch diesmal sämtliche Schmerzen beseitigt, werde ich erst in ein paar Tagen wissen. Ich hoffe es so, so sehr!!! Zuhause gibt es dann ein etwas kleineres aber ruhiges Frühstück und ich mache 20 Minuten Pause. Dann schauen wir zusammen „Verrückte Weihnachten“. Diesen Film muss ich einfach jedes Jahr sehen! Währendessen mache ich die Plätzchenteller fertig und decke diese dann ab. So langsam kündigt sich die Dämmerung an: Zeit für den Spaziergang. Sonst sind wir am 24. immer in die Kindermesse gegangen. Dieses Jahr wäre sie eh ausgefallen, stattdessen geht es einfach eine Runde raus und die Krippe besuchen. Der Mann geht mit den Kindern vor, ich bereite das Wohnzimmer vor.

Ich mache alle Lichter an, zünde kurz ein paar Duftkerzen an und decke die Teller wieder auf. Ein paar Geschenke jedoch hat der Mann hinter der Küchentheke versteckt und vergessen hervor zu holen. Kurz kommt er zurück, und kurz verliere ich die Nerven. Doch dann ist alles fertig und ich eile so schnell mein Bauch es erlaubt hinterher. Leo und Ella kommen mir freudig entgegengerannt und wir schauen uns schnell die Krippe an. Die Bilder die dabei entstehen, sind größtenteils unscharf und immer guckt einer weg. Aber Alter… man sieht unsere Freude und meine Erleichterung. Auch wenn ich nicht weiß, wie die Schmerzen sich noch entwickeln, sie sind jetzt definitiv weniger und es war gut, dass ich das was ich tun kann, auch getan habe. Zuhause ziehen wir uns alle chic an, Pascal macht von draußen schon via Handy die Weihnachtsmusik an.

Und dann geht es los: jedes Kind darf abwechselnd ein Geschenk auspacken und es klappt sogar! Ja, sie schauen sogar jedes Mal ganz gespannt beim anderen zu und was soll ich sagen: sie haben sich wirklich über jedes einzelne Geschenk gefreut. Und zwar so richtig, richtig doll! Bei Leo fast schon ein Wunder. Nein, streicht das fast. Es ist ein Wunder! Oder einfach eine sehr schlaue Mama…äh ein Weihnachtsmann.

Als ich ein Foto nach der Bescherung machen möchte, bekomme ich die Kinder einfach nicht scharf drauf, so sehr hüpfen sie vor Begeisterung auf und ab. So soll es sein. Ach, was war das gestern nur für eine goldrichtige Entscheidung!

Ich richte das Abendessen her: Pastetchen mit Ragout fin und als Dessert eine Nougat-Vanillecreme, bei denen die Kinder morgens mit sehr viel Porbieren geholfen haben. Ella isst zwar nicht viel, weil ihr Bauch schon voller Kekse ist, doch jeder genießt.

Und dann ensteht dieses Bild hier: eigentlich wollte ich Ella und Pascal beim Aufbau des Playmobil-minischlosses fotografieren, hatte aber noch die Kamera umgedreht. Hier seht ihr also eine absolut ehrliches, glückliches Gefühl. Ja, für mich sind es heute, am 25.12. unserem Heiligabend die schönsten Weihnachten, seit ich selbst noch an den Weihnachtsmann geglaubt habe.

Am Ende bekommen wir Eltern auch noch die Geschenke, die die Kids in der Kita für uns gemacht haben. Überraschung: die Kerzenhalter sind wirklich!! schön!

Und die Kinder so unglaublich stolz! Ich lese dann ein wenig, die Kinder schlafen sogar halbwegs schnell ein und wir Eltern schauen noch einen halben Film. Dann falle ich müde, müde, müde und glücklich ins Bett. Ich habe es wirklich verdient!

26.12 Samstag

Ella ist früh wach, ich also auch. Eine kleine Runde Sport (geht jetzt nur noch so 10 Minuten) und eine Dusche später gibt es dann Frühstück. Achja, und: Hallo 8. Monat!

Ich arbeite kurz, dann geht es raus Skateboard und Roller einweihen. Erst auf dem Hof, dann gehen wir eine Runde spazieren. .

Und besuchen den Baum an der Uni. Die Luft tut gut, auch die Bewegung. Doch es fällt mir so schwer, wie die Tage vor Ellas und Leos Geburt. Und gestern hat mir das Kind tatsächlich in die Leber getreten, als ich auf der Seite lag. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Maus erst in 3 Monaten schlüpft! Zuhause mache ich das erste Mal seit langem eine Mittagspause.

Dann mache ich Butterkartoffeln, Klöße, Hühnchen, und Orangesauce. Dazu gibt es Rotkohl. Wie die Pastetchen, gab es dieses Essen (leicht abgewandelt) auch immer in meiner Kindheit. Und ich freue mich, dass es in meiner eigenen kleinen (naja bald sind wir 5!) Familie auch so gut ankommt. So gut, dass wir alle jedes Mal allein schon die Sauce literweise essen könnten. Ohne Witz! Leo isst sogar sehr viel Sauce einfach nur mit dem Löffel.

Dann ist der Tag auch schon vorbei. Für uns offiziell ja erst der 1. Weihnachtsfeiertag.

27.12. Sonntag

Ein bisschen zieht der Zahn noch, aber ich bin geduldig und optimistisch. Es gibt zum Frühstück endlich den Weichkäse für den Mann, den ich extra geholt, aber total vergesssen hatte. Dann beginne ich unseren Bericht hier, unterbreche aber für eine Notfallberatung. Ja, obwohl wir eingentlich noch Weihnachten haben. Doch ich weiß genau, was es für andere bedeutet, wenn sie auch an Feiertagen Hilfe bekommen!

Der Mann macht dabei die Wäsche und verzweifelt wie so oft an den einzelnen Kindersocken. Danach schauen die drei im Schlafzimmer etwas fern. Nach ciraca drei Stunden bin ich fertig, und schreibe dann fleißig hier weiter. Nun ist es dunkel draußen und schon spät. Mal sehen ob es noch immer Sturmwarnung gibt, denn wir brauchen alle dringend frische Luft. Verzeiht also Tippfehler, ich mache jetzt Schluss hier.

Später wird das Essen von gestern aufgewärmt und morgen heißt es dann Homeoffice auch für den Mann. Da bleibt mir nur noch: wie war euer Weihnachten? Und freut ihr euch schon auf Silvester und das neue Jahr?

Tägliche Einblicke gibt es von uns hier auf Instagram

Wie immer geht es natürlich hier zum WiB von Große Köpfe.

2 Gedanken zu „Notdienst statt Gottesdienst: Weihnachten 2020 und WiB – Last AND Least!“

  1. Ach ihr, mit unvorhergesehenem wie immer. Aber dann habt ihr gut die Kurve gekriegt.
    Ich wünsch euch gute, ruhige Tage zwischen den Jahren und einen guten Start in ein aufregendes Jahr 2021.
    Wie Weihnachten bei uns war, kannst du bei mir nachlesen.
    LG von TAC

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