Ein bisschen verspätet kommt hier ein kleiner Einblick in Leos 5. Geburtstagsfeier. Letzten Sonntag hatten Handy und Laptop nämlich Pause 😉
Schon weit im Voraus gab es von Leo klare Vorgaben: Ein Schokogeburtstagskuchen, ein Käse-mandarinenkuchen und ein Apfelkuchen sollten es sein. Nur die Form des Schokokuchens stand erst kurz vor knapp fest. Die Wünsche änderten sich wöchentlich von Bagger über Paw Patrol zu Bibi und Tina. Erst kurz vor knapp stand dann fest: Ninjago – und bitte in blau und mit essbarer Deko. Nun leht das große Kind so ziemlich jede Form von halbwegs hübsch ansehnlichem Süßkram ab und brachte mich ziemlich ins Schwitzen.
Zwei Tage vorher erst brachte unser Testessen endlich zutage: Schokoröllchen und Butterkeks mit Schokolade drauf sind tolerabel. Ich erinnere mich noch deutlich an letzes Jahr. Da waren Smarties ganz hoch im Kurs und ich hatte sowohl für den Kuchen als auch als Geschenkbeigabe einige Packungen geholt. Der größte Teil davon fristet nun ein einsames Dasein im Schrank, denn einen Tag vor seinem 4. Geburtstag eröffnete mir Mr. Wankelmut “ Mama, Smarties sind ekliger Kackascheiß!“
Doch dieses Jahr gibt es nur gute Geburtstags-Überraschungen
diesmal doch noch in Geschenkpapier gehüllt. Eigentlich verpacken wir alles nur noch mit Ziertüchen und in wiederverwendbaren Tüten. Die Reste an Papier allerdings müssen ja auch irgendwann weg…
Bei uns gibt es auch immer eine Kleinigkeit für das Gewschisterkind. So finden wir es einfach harmonischer und entspannter.
Nach der Bescherung bleibt auch gar nicht mehr viel Zeit, bis die Gäste kommen. Ein bunter Mix aus Familie und (Kita-)freunden. Auf den Einladungen haben wir um Tiefkühlberliner und Konsorten gebeten und zwei Kuchen habe ich auf die Familengäste aufgeteilt. Geschenke bekommt Leo schon von uns und ich finde sowieso dieses „was sollen wir Kitafreund XY bloß schenken und wie teuer soll es sein -Geierere“ ziemlich anstrengend. Weniger Konsum, mehr Aufmerksamkeit auf das Miteinander. Und: weniger Backstress für mich 🙂
Überhaupt habe ich dieses Jahr das maximale Level an Gelassenheit erreicht. Ein paar Girlanden, ein bisschen gekauftes Fingerfood und eine Wohnung, bei der man sich (zumindest in der ersten halben Stunde) von A nach B bewegen kann.
Als einzige Geburtsagsaktion hatte ich eine schnelle Schatzsuche geplant, wenn das Wetter gut ist.
Werbung* weil Amazon Link- ist aber wie immer selbst gekauft.
Allerdings schüttet es draußen wie aus Kübeln – die Schatzsuche findet als drinnen statt: ein Kiste mit Schokoriegeln hinter einen Schrank gestellt und den Patenonkel mit der Aufgabe beehrt, diese mit den Kindern zu suchen. Den größten Teil der Zeit spielen die Kinder sowieso gemiensam mit dem Spielzeug der beiden. Fremde Kinderzimmer sind ja spannend genug. Fast hätte ich sogar vergessen, die Masken auszupacken, die ich vorher hier bei Amazon* bestellt hatte. Ich habe nämlich die Gelegenheit genutzt und meinen Mund fusselig gequatscht.
Die meisten meiner Freunde habe ich nämlich aus den Augen verloren – ein bisschen so wie nach dem Abi. Alle sind fertig, man zieht weg oder das Leben führt eben in ganz andere Richtungen. Meine Richtung (Kinder mit Mitte 20 bekommen) war leider sehr inkompatibel mit der Partylaune der anderen. Das Problem: eigentlich mag ich keine anderen Eltern, weil sie zu sehr Eltern sind.
Es hat jetzt sage und schreibe 4 Jahre gedauert, bis ich eine Mama kennengelernt habe, die ich wirklich mag. Unsere Töchter kleben aneinander wie Kaugummi auf Haar – und ich kann sehr gut verstehen warum. Man könnte fast ein bisschen meinen, dass wir die gleichen Familien aus verschiedenen Paralleluniversen wären. Hochemotionale, etwas wirre Chaosmama, 2 Kinder – das Jüngste ganz wie die Mama – und ein Mann, der aus völlig unverständlichen Gründen alles erträgt und nicht laut schreinend davonrennt.
So langsam wächst also unser „Dorf“ mitten in der Großstandt
denn vor einiger Zeit ist auch ein ganz tolles Paar in unser Haus gezogen, das nicht nur die Kinder gerne umarmen. Ich habe ganz vergessen, wie schön es sein kann, dieses Dorf! Am Ende des Tages sind wir alle sehr glücklich und sehr müde. Die Feier war so bunt, wie der Inhalt der Spülmaschine, für die ich wieder einmal sehr dankbar bin! Nur um halb sieben halte ich einmal kurz inne und denke: das haben wir zusammen geschafft, du und ich mein Großer!
Na dann nachträglich noch alles Gute an Leo.
Sieht nach einem gelungenen Tag aus.
LG von TAC