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Ausgelaugt! Wochenende in Bildern 30.11/1.12

SAMSTAG

Alter Falter, bin ich froh, dass ich mir keinen Weihnachtsperfektionsstress mehr mache. Seit geraumer Zeit sind wir alle den ganzen Tag in Action und kommen gefühlt zu nichts. Naja, zumindest ich. Mit Familie und Kindern ist immer was, klar. Doch aktuell entstehen um mich herum 1000 Brandherde oder gar Großbrände die mich von meinen eigentlichen Plänen abhalten. Dazu bemerke ich verstärkt die Nachteile des „Online – Präsent – Seins“: mehrmals in der Woche erreichen mich krass unverschämte Nachrichten, Einmischungen oder Forderungen. Kürzlich gipfelte diese Entwicklung in versuchtem Rufmord und Verleumdung. Da stand hier wirklich alles still – bis auf mein rasendes Herz und die ungeduldigen Kinder um mich herum.

Jeden Morgen stehe ich auf und denke:

so heute wird es besser! Und dann kommt eine Scheiße nach der nächsten. Ich mache das was sinnvoll ist: Prioritäten setzen (Familie und Stillmamas), die Siutation annehmen und meine Ansprüche noch weiter herunterschrauben. Am Abend aufzählen, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Aber mittlerweile bin ich einfach nur noch genervt. Ich will nicht ständig hetzen. Ich will überschaubare Tage und Aufgaben und ich will Ruhe und Harmonie. Wenn ich im Lotto gewinnen würde, dann flöße eine beträchtliche Summe in Haushälter(innen), Steuerberater(innen), Anwält(innen) etc. Und ich würde sie wirklich fürstlich entlohnen, denn sie gäben mir ein großes Stück Zeit zurück!

Sehr sinnbildlich erscheint mir da heute die ausgefallene Ampelanlage

an einer der gefährlichsten und unfallträchtigsten Kreuzungen hier in Köln. Selbst wenn sie Start und Stopp Signale sendet, halten sich erstaunlich viele Idioten nicht daran. Selbst wenn es funktioniert, passiert ständig etwas. Und heute, da fahren und laufen alle über die Straße wie es ihnen passt. Aus dem kontrollierten Chaos, wird ein heilloses. Ich stehe mit Ella an der Straße und denke: Shit! Meine Ampel ist kaputt!

Sie ist damit in guter Gesellschaft. Als ich die Einkäufe einräumen will, kommt mir eine Pfütze entgegen. Die Waschmaschine tropft fröhlich vor sich hin. Das hysterische Lachen bleibt mir in der Kehle stecken und ich unterdrücke den Impuls einfach alles was mir in die Hände kommt gegen die Wand zu klatschen.

Kurze Pause. Ein paar Löffel aus der übervollen Wassertonne schöpfen, damit sie beim nächsten Tropfen nicht überquillt. Haushalt muss warten.

Er ist es mittlerweile schon gewohnt.

Dennoch bin ich neidisch auf die Wäsche, die einfach so abhängen kann.

Ich nehme mir Zeit, für mich und für euch.

Eine kleine Beratung. Diese Worte hier. So viel zu tun, aber ich fühle mich wie gelähmt. Pascal räumt die Herbstdeko weg, beginnt die Weihnachtsdeko aufzustellen. Gleich werde ich das Abendessen vorbereiten, die Wäsche bezwingen. Ich brauche dringend äußere Aufgeräumtheit für mein inneres Durcheinander.

Dieses Jahr hat mich ausgelaugt. Ich gestehe mir das ein.

Ich erzähle es euch, denn vielen geht es ganz genauso wie mir. Machmal ist es einfach zu viel. Manche Zeiten erfordern mehr Kraft als man hat. Als ich habe. Daran muss nicht einmal jemand Schuld sein. Es ist die Summe der Dinge. Und es ist nichts, wofür man sich schämen muss. Nichts, was man verheimlichen muss. Also: gerade bin ich genervt und müde. Erschöpft und ausgelaugt. Ungeduldig mit den Kindern (die gerade auch wieder so eine tolle „Phase“ durchmachen!!!!!). So entstehen oft Teufelskreise der Streiterei. Auch das ist normal, und ja ich weiß: es wird auch wieder besser werden. Pascal und ich schunkeln jetzt zu keep us save durchs Wohnzimmer. Ein guter Anfang.

SONNTAG

Heute will ich nicht arbeiten. Ich muss mir das scheinbar selbst verbieten. Ganz klare Inseln nur für die Familie schaffen. Das fällt mir schwer und es wird auch nicht immer funktionieren. Die Wäsche gestern habe ich nicht bezwungen. Die Wohnung sieht aber dennoch schon besser aus und das erste Türchen des Wichteldorfes wurde mit Begeisterung geöffnet.

Gleich geht es zu Besuch zu Freunden. Die, die ich schon einmal erwähnte. Arsch auf Eimer ganz kurz gesagt. Ein paar unbeschwerte Stunden, Lachen, Reden. So beginnt mein Advent. Ich hoffe, der eure auch!

Hier geht es dann noch zum WiB von Alu

2 Gedanken zu „Ausgelaugt! Wochenende in Bildern 30.11/1.12“

  1. Hey, fühl dich mal virtuell gedrückt.
    Ausgelaugt sein kenn ich. Und den letzten Eintrag hab ich gelesen, da fehlten mir die Worte.
    Ich wünsche euch von Herzen, dass sich alles zurecht ruckelt und klärt. Und dass du in Ruhe durchatmen kannst.
    LG von TAC

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