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Ich bin noch da Mama! – Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

  • Alexandra 
  • 4 min read

Tagebuchbloggen – 5. Oktober 2020

Das Wochenende ( Schmerz und Angst – und Jahrestag) wäre überstanden. Die erste Aktion am Montag: beim Zahnarzt anrufen und sicherstellen, dass am Donnerstag auch wirklich genug Zeit eingeplant wird, um die Füllung nochmal zu erneuern. Mit ein paar Stunden Verzögerung wird mir dann klar, dass das Kuchenfiasko von gestern nicht meine Schuld ist, sondern dass der Ofen scheinbar wieder den Geist aufgibt. Naja, muss halt ab jetzt Ober/Unterhitze ausreichen.

Ich zwänge mich in meine Sportklamotten und schwitze meine 30 Minuten. So langsam merke ich, dass ich die ein oder andere Übung weglassen bzw umstellen muss. Immerhin hat es bis Monat 5 gedauert, bis der Bauch (Mama bekommt ein Baby!) mich so langsam einschränkt. Nach der Dusche setzte ich mich an den PC und arbeite vor mich hin. Das Mittagessen gibt es wie so oft nebenbei. Seit ein paar Tagen ist die Übelkeit deutlich weniger geworden, und ich musste mich schon länger nicht mehr übergeben. Ehrlich gesagt hatte ich mich bereits darauf eingestellt, dass mir das in dieser Schwangerschaft bis zum Schluss erhalten bleibt. Statt mich zu freuen, traue ich dem Braten natürlich nicht und mein Mamaherz deutete es als schlechtes Omen. Besonders, da ja der Termin übermorgen ansteht.

Hallo Mama, ich bin noch da!

Mein Gummibärchen wollte mich wohl heute ein bisschen beruhigen und so kommt das Mittagessen a la „Hallo Mama, ich bin noch da!“ direkt wieder raus. Wenigstens ohne lange Übelkeit davor, das ist schon mal ein Fortschritt. Während ich mich über den allzeit bereiten Eimer krümme, ist mein erster Gedanke tatsächlich: Gott sei Dank! Erst danach kommt das Selbstmitleid. Ich glaube, das können auch nur Eltern verstehen.

Leider bestätigt sich danach meine Beobachtung der lezten Zeit: gegen die Übelkeit hilft nichts. Außer: Schokolade. Heute kommt auch das erste Mal der Heißhunger dazu. Davor war es tatsächlich nur Mittel zum Zweck. Mein (zweites) Mittagessen sieht daher so aus:

Ich bin noch da Mama!

Nachdem ich mich seit Beginn der Schwangerschaft mit Übelkeit und viel Ekel gequält habe, habe ich es nun so angenommen wie es ist. Wenn Schokolade hilft, dann hilft sie eben. Wenn alles andere kaum geht, dann ist es eben so. Tatsächlich habe ich gegen so einige Dinge regelrechte Aversionen entwickelt, weil ich sie mir reingezwungen habe. Vermutlich wird dieses Kind ein mal Chocolatier. Gibt schlimmeres. Und lieber werde ich sehr moppelig, als mich weiter zu quälen oder zu übergeben. Tja, älter zu werden finde ich im Moment sehr angenehm, denn ich habe eine gewisse Milde mir gegenüber entwickelt. Und was diese Schwangerschaft betrifft: Hauptsache das Kind ist gesund und Hauptsache sein Nachbar bleibt klein und unauffällig.

Mit Schokoschnute arbeite ich mich so durch den späten Mittag. Dann kommt Pascal mit den Kids nach Hause und ich gehe noch schnell einkaufen. Das Sauerkraut geht mir aus, und das darf ja nicht sein. Ach ja, und ich muss dringend einen Berg Zucker holen, damit uns sowas wie am Wochenende nicht nochmal passiert. Zuhause fällt mir dann ein, dass ich heute früh meine Schilddrüsenhormone vergessen habe. Nüchtern bin ich nun wirklich nicht, aber schnell unter die Zunge gelegt muss jetzt auch reichen.

Um halb sechs gibt es dann den seit gestern heiß ersehnten Apfelkuchen. Einfach so, am Montag. Das Warten hat sich auch gelohnt, trotz seltsamen Äußeren schmeckt so köstlich wie immer. Ja, ja auf die Inneren Werte kommt es an. Ich spreche kurz mit einer Freundin, während Pascal mit den Kids das Baby-bay aus dem Keller holt. Der Mann hat mir innerlich einige Monate voraus. Mein Herz ist immernoch sehr zögerlich. Ich hoffe, nach Mittwoch kann ich mich endlich auf mein drittes Kind einlassen. Doch schon der Anblick des Bettchens lässt mich schlucken und ein bisschen spüre ich in Woche 17: ich bin schwanger!

Ich bin noch da Mama!

Wenn alles gut ist, dann werdet ihr am Mittsoch und Donnerstag vermutlich auf Instagram als erstes von mir hören. Wenn nicht, dann lecke ich Wunden. Noch lieber lecke ich aber Eis, zur Feier dass es meinem Gummibärchen gut geht. Damit verabschiede ich mich für heute. Wir lesen uns!

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