Zum Inhalt springen

Mama bekommt ein Baby!

Ja, Mama bekommt ein Baby! So zurückhaltend und geheimnisvoll wie ein Düsenjet schreien die Kinder seit Anfang Juli die frohe Botschaft durch die Gegend. Sie brüllen es jedem entegen der es wissen will, und auch jedem der es nicht wissen will. Ohne Rücksicht auf Verluste. Aber ich fange mal von vorne an.

Hochzeit mit blindem Passagier

Unsere Hochzeit, also die standesamtliche Trauung, verlief ja ziemlich nunja holprig. Und tatsächlich dachte ich morgens beim Anziehen noch: na wäre ja lustig wenn wir jetzt eigentlich schon zu 5. sind. Was soll ich sagen: immerhin war etwas an diesem Tag lustig. Gewissheit hatte ich dann genau eine Woche später. Eigentlich noch nicht überfällig habe ich zwischen Tür und Angel mal schnell auf einen Teststreifen gepinkelt, während die Kids im Flur schon ungeduldig randalierten. Is ja eh nix, dachte ich mir. Is ja eh nur ein bisschen Magen Darm oder so. Und verhütet haben wir bis auf ein mal eher früher im Zyklus ja auch. Also habe ich den Test einfach links liegen gelassen und mich um die zwei Wirbelwinde gekümmert, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen wollten. Schuhe an, Flaschen eingepackt, Schlüssel und Handy in der Hand – und dann mal schnell auf den Test geschaut, bevor er in den Müll wandert. Oh.

Mama bekommt ein Baby!

Da hatte ich mir so realistisch und leicht pessimistisch wie ich bin, schon Sorge gemacht dass einer von uns vielleicht nicht mehr so fruchtbar sein könnte. Das wir vielleicht diesmal etwas länger auf den wachsenden Bauch warten müssten. Und dann passiert genau das Gegenteil: nix mit viel Spaß und Vorfreude beim Babymachen. Eher so: Pieks du bist befruchtet. Mein Hirn wusste sofort: oha, du bist nicht krank. Du bist schwanger. Mein Herz wartet noch heute auf diese Erkenntnis. Mehr dazu an späterer Stelle. Als erstes habe ich meine zwei Steffis und meine eine Eveline benachrichtigt. Und dann habe ich es den Kindern gesagt. Viele warten damit lieber einen gewissen „Sicherheitszeitraum“ ab. Ich bin eher der Typ: sags direkt, wenns in die Hose geht wissen wenigstens alle Bescheid warum du traurig bist.

Natürlich habe ich es sehr kindgerecht und vorsichtig gehalten. Erklärt, dass da ein kleines Ei im Mamas Bauch ist, das jetzt in den nächsten Wochen guckt ob es ein Baby werden kann. Und wenn alles gut geht, dann wird Mamas Bauch immer größer und sie bekommen nächstes Jahr ein Geschwisterchen. Für den Papa habe ich wie bei den beiden Großen ein kleines Paket gepackt.

Vaterfreuden – endlich mal angemessen

Mit hinein kamen Springseile für die Kids, getarnt haben wir alles als Schatzsuche. Das spielen die beiden immer sehr gern. Ich, gespannt wie ein Flitzebogen, habe Leo und Ella bestimmt 100 mal eingetrichtert: ihr sagt dem Papa nichts! Das soll eine Überraschung werden. Wider Erwarten haben sie es tatsächlich durchgezogen. Erst als Pascal nach Eeeeeewigkeiten den Test ganz unten entdeckt hat, platzte es aus Leo raus. So laut, dass eigentlich ganz Sülz bescheid wissen müsste.

Mama bekommt ein Baby!

Und dann, bei Kind 3, hat der Kerl sich endlich mal angemessen gefreut. Also sichtbar, nicht nur stumm in sich hinein. Ja, sogar mit Luftsprung und hoher Piepsstimme. „Ich hab es doch gewusst, ich hab es doch gewusst!“ Möglicherweise hatte ich Mittags eine schwammige Nachricht geschickt a la „Wir müssen reden“. Neben dem Bauchbewohner hatte er eine Couch in Verdacht, die ich wohl kaufen wollen würde.

Hausgeburt und Hebammenvorsorge

Nach zwei (mehr oder minder) ambulanten Geburten, hatte ich schon länger eine Hausgeburt ins Auge gefasst. Unbewusst war mir das wohl so immens wichtig, dass ich unmittelbar nach den Steffis und der Eveline eine Hebammenpraxis kontaktiert habe. Ganz anders als bei Leo und Ella. In diesen Schwangerschaften habe ich einige Monate gewartet, bis ich nach einer Nachsorgehebamme gesucht habe. Fragt mich nicht warum, ich wusste genau wie schwierig das ist. Irgendwie hatte ich einfach keine Lust, solche Dinge zu organisieren und habe vielmehr die Schwangerschaft gefühlt, sofort eine Verbindung zu meinen Kindern gespürt.

Diesmal ist es irgendwie genau umgekehrt. Alles was geplant werden kann und muss, gehe ich an. Mein Verstand rattert: Hausgeburt, neue Arztpraxis finden die mitmacht (Mann das war ein Akt!!), wie machen wir es mit Elternzeit, wie kann ich weiterarbeiten (da ich ja Selbstständig bin), wie berechnet man das Elterngeld bei Selbstständigen, Shit die Wohnung ist zu klein!, wie können wir nochmal Möbeltetris spielen, wie werden die Kinder reagieren, wenn sie feststellen dass Babys nicht nur klein und süß sind, endet nun Ellas und meine Stillbeziehung……..

So geht es in meinen Kopf ab, seit vielen Wochen. Hinzu kamen dann sozusagen iatrogen (also durch ärztliche Einwirkung enstanden) einige sehr, sehr unschöne Erlebnisse. Davon und wie es mir in den letzten Wochen erging erzähle ich beim nächsten Mal.

Mama bekommt ein Baby!
Mama bekommt ein Baby!

4 Gedanken zu „Mama bekommt ein Baby!“

  1. Ohhhhhhh! Herzlichen Glückwunsch liebe Alexandra 💕 Das sind ja ganz wunderbare Nachrichten! Ich freu mich so für euch!

    Ich wünsch dir und der kleinen Erdnuss alles Gute!

    Liebe Grüße,
    Sophie

  2. Liebe Alexandra,

    ich habe mich so gefreut dies zu lesen. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für die Schwangerschaft und Geburt, ich drücke die Daumen, dass alle gesund und munter sind ♥️
    Eine ganz ganz tolle Zeit für euch und ich hoffe trotz Corona ist sie genießbar🥰
    Einen lieben Gruß an die wohl beste Stillberaterin die ich kenne ♥️😬

    Ganz ganz liebe Grüße
    Von Saskia S. (Meine kleine Luna ist mittlerweile schon 13 Monate alt 😱)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert