Freitag
Weil der Mann heute Urlaub hat, beginne ich unser Wochenende in Bildern schon heute. Ich selbst habe bis kurz nach Mittag ein Seminar. Da wir dieses Jahr schon alles deutlich früher fertig haben, und die Vorweihnachtszeit so weit es geht genießen wollen, soll auch der Baum schon früher her. In den letzten Jahren haben wir es schon immer ein bisschen nach vorne geschoben, da wir erst alle Kisten in den Keller räumen können, wenn alles geschmückt ist. Naja, und dann steht der Baum nach Weihnachten immer noch sehr lange, denn nur für ein paar Tage finde ich es schxxx einen Baum zu töten und außerdem fällt es mir immer ein bisschen schwer, mich vom den Glitzer-Leuchte-Kram zu trennen. Dass ein Baum eigentlich viel mehr Sinn im Advent macht, statt hinterher ist mir auch erst dieses Jahr aufgefallen. Räusper. Das liegt wohl daran, dass ich es als Kind eben anders vorgelebt bekommen habe. Neue Traditionen, oder an die eigene Familie angepasste, brauchen eben manchmal ein bisschen. In diesem Fall unsichere Zeiten, Bedürfnis nach „selbst wenn, dann haben wir schon…“ und einen zunehmend schwangeren Körper. Lange Rede, kurzer Sinn: wir entscheiden spontan nach meinem Seminar einen Baum zu kaufen.
Den Kindern sagen wir nicht, wohin wir fahren. Es soll eine Überraschung werden. Auf dem Klo, kurz bevor wir losfahren, verplappert sich Pascal ein bisschen. Wenigstens Ella bekommt es nicht mit und Leo realisiert es auch erst so richtig, als wir ankommen. Er realisiert diese Überraschung wie so ziemlich jede in letzer Zeit: er ist enttäuscht. Weil er sich etwas viel tolleres gewünscht hat. Zum (Piraten-) Geburtstag zum Beispiel hat er ein supertolles Piratenschiff bekommen. Und war enttäuscht, wie gesagt bei fast jedem Geschenk. Ich weiß nie genau wie ich damit umgehen soll, vor allem wenn Ella daneben (eigentlich) das absolute Gegenteil ist: sie ist entzückt über noch so kleine Kleinigkeiten. Puh, habt ihr da einen schlauen Rat, oder geht es ähnlich?
Um beim Baumkauf zu bleiben: als wir in den Außenbereich kommen, ist Leo auf einmal begeistert und das Eigentlich tritt auf die Bühne. Mit viel Drama. In Rekordzeit finden wir einen klasse Baum: richtige Größe, richtiger Preis (2m, 40 Euro) hinten flach (wichtig weil er nah an der Wand stehen muss) und vorne buschig und mit ganz hellgrünen frischen Nadeln. Nur… Ella lässt sehr laut und hartnäckig verlauten, dass dieser Baum DER FALSCHE ist. Jeder Baum ist der Falsche, denn es ist nicht der „alte“ Baum. Auch die Aussicht auf die Dekoabteilung lenkt nicht ab. Ich halte es nicht aus und flüchte mit Leo gen Glitzerkram. Sie kommt dann mit Pascal und DEM FALSCHEN Baum hinterher. Und dann, Gott sei Dank, sind sie beide völlig begeistert und dürfen sich jeder etwas aussuchen. Ella nimmt: lila Glitzerlametta….
Abends geht dann die GEOlino Verlosung online, falls ihr Lust habt und kleine Feuerwehr- oder Pferdefans beschenken wollt: es gibt 6 CDs zu gewinnen. Hier sage ich ordungsgemäß wieder: Werbung!
SAMSTAG
Ich wache recht früh auf und darf sofort an einer Show teilnehmen. Mit Finale. Sehr. Langem. Finale. Dann heißt es Sport as every day und einkaufen. Zuhause bin ich groggy, arbeite ein wenig und dann schauen wir einen Film. Später holt Pascal dann den Baum rein, schrottet den Wohnzimmertisch und ich dekoriere zum Ausgleich den Bruder in der Küche.
Nebenher mache ich die ersten Mandelsplitter, die dürfen auf dem Nikolausteller nicht fehlen. Hier geht es übringes zu den Rezepten für kindgerechte Weihnachtsplätzchen.
Der Adventskranz besteht dieses Jahr entgültig nur aus LED Echtwachskerzen, das ist uns einfach sicherer. Dafür leuchet immer die Jahreskerze mit echtem Feuer. Einziges Problem: wir alle vergessen schon mal gerne, dass wir darüber besser nicht greifen sollten. Eigentlich kommt die ganze Deko auch immer erst an Weihnachten auf den Tisch, und jedes Jahr bin ich traurig, dass sie immer nur so kurz steht. Also auch hier: einfach mal früher. Heute nur provisorisch, da die Blumen noch fehlen. Die verstecken sich in einer der Kisten, die ich nicht mehr heben darf.
Ich backe einige Apfeltaschen auf, es gibt Kakao und ich lese ein Weihnachtsbuch. Viel passiert dann nicht mehr, ich verschwinde um 21 Uhr im Bett. In dieser Schwangerschaft bin ich besonders müde, auch körperlich. Babys basteln ist eben anstrengend!
SONNTAG
Ich schlafe mit Kopfschmerzen ein, und wache auch damit auf. Und keiner begrüßt mich mit „frohen ersten Advent“! So eine Unverschämtheit! Der schöne Tisch besänftigt mich ein wenig, und auch der Mann drückt mir nach meiner Schmollmundbeschwerde einen dicken Kuss auf dem Kopf. Geht doch! Eine halbe Stunde später geht es noch besser, Paracetamol sei Dank.
Pascal gießt das Tännchen mit einer neu gebastelten Konstruktion. Die Kids würden am liebsten auch mal.
Ich schwinge die Hanteln und den Bauch, die Kinder meckern weil sie weiter dekorieren wollen. Ich pack die neue kleine Schachtel aus, die Leo sich freitags ausgesucht hat. Es folgen 2 harmonische Minuten. Dann meckern die Kinder wieder, wo denn der Rest der Deko ist. Der friert sich im Keller noch den Arsch ab. Daraufhin nimmt Ella die Schachtel zwei Mal auseinander und mir platzt der Kragen. Ich brülle rum und gehe duschen. Ella weint und ich fühle mich…wie der Arsch der im Keller friert.
Ich brauche meine täglichen 20 Minuten allein. Die tun gut. Unser Willi bringt in der Zeit die Adventskalenderbücher. Und Ella und ich vertragen uns und hängen gemeinsam ihren Muffinanhänger an den Baum. Ihre Augen glänzen und meine auch. Möglicherweise mit hohen Wasseranteil. Anschließend versammeln wir uns gemeinsam im dunklen Kinderzimmer und Leo führt ein Schattentheater vor: 3 kleine Weihnachtsgeschichten erzählt er. „Der verlorene Stern“, „das verlorene Rentier“ und “ das verletze Rentier“. Ella sitzt gebannt auf ihren Kissen und futtert Butterkekse wie Popcorn im Kino.
Dann schauen wir zu viert im Schlafzimmer eine Kindersendung, ich schlummere ein wenig und Pascal sucht im Keller zunehmen verzweifelt unser Wichtelhausen. Es taucht und taucht einfach nicht auf. Hoffentlich finden wir es bis zum 1. Dezember noch, nicht nur weil es unser Kalender ist, sondern auch immer ganz toll aussieht. Ansonsten muss ich das wirklich nochmal bestellen und wir nutzen solange den Filzschlitten. Ich klopfe mir ein bisschen auf die Schulter, dass ich wie so oft ein Backup habe.
Im Ofen backen frische Blätterteigteilchen und wenigstens die Blumen sind aufgetaucht. Nun sieht der Tisch schon viel mehr nach meinem Geschmack aus. Dann setze ich mich hin und tippe für euch das WiB, während die Kids zum – ach ich zähle nicht mehr – Frozen 2 schauen. Morgen haben die Kinder ihren vermutlich vorletzen Kitatag in diesem Jahr, nach nächstem Montag begeben wir uns (Pascal ein paar Tage später) in freiwillige Quarantäne. Ach ja und übringens: der Bauchzwerg und ich sind dieses Wochenende in den 7. Monat gestartet. Holla!
Hier geht es wie immer zum WiB von Große Köpfe.