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Silvester 2020 und das erste Wochenende in Bildern 2021

  • Alexandra 
  • 10 min read

SILVESTER

Nach dem plötzlich verschobenen, dann aber wirklich schönen Weihnachten, sind wir irgendwie total überrumpelt, wie schnell der letzte Tag des Jahres vor der Tür steht. Irgendwie fehlte mir wohl intuitiv dieser eine Tag zwischen Heiligabend und Silvester. Für mich ging dabei die Arbeit am Sonntag, für Pascal am Montag los. Für den Mann immherhin nur für 3 Tage, ich habe einfach nahtlos weiter gemacht und so gab es auch am 31. und am 1.1. Beratungen. Gemütlich und sehr entschleunigt war es dennoch. Und: die Schmerzen sind tatsächlich fast weg! Es hat noch einige Tage gedauert, und ich hatte schon Sorge, dass sie bleiben. Doch am 31.12. kann ich *klopf aufs Holz!!!* sagen: bis auf ein kleines Ziehen ist fast alles weg. Und es soll weg bleiben! Diesmal aber wirklich. Noch ein Jahr halte ich so wirklich nicht aus.

Erstmal aber bin ich unglaublich erleichtert. Auch weil ich absolut keine Lust habe, unter Geburt auch noch Zahnschmerzen zu haben. Ne, echt nicht! Um den Zahn so weit wie möglich zu schonen, kaue ich fast ausschließlich auf der linken Seite. Bis der Zahn in einem Jahr gerade, das Problem hoffentlich gelöst und ich 5000€ leichter bin. Doch zurück zu unserem Silvester: ich wache mit schlechter Laune auf. Trotz allem ja. Weil das Jahr scheiße war. Weil ein paar gute Tage halt einfach nicht reichen, weil ich mir keine Illusionen mache – das nächste Jahr wird auch viel unschönes bereithalten. Und weil darum. Ich rege mich nach dem Sportkurzprogramm (viel geht nicht mehr) und Dusche fürchterlich über die bollernde Heizung auf. Sie glüht ohne Ende und dank des neuen „tollen“ – wie nennt man das denn? Na, das Ding mit dem man eigentlich die Temperatur einstellen und die Heizung ausmachen kann – ist mir genau das nicht möglich.

Ich fluche und brülle. Das Scheiß Ding hat nur eine weiße Platte vorne und ich wünsche mir mal wieder ganz einfache, oldschool mit der Hand zu bedienende Schalter und Geräte. Ich kündige dem Mann meine Scheidung an, wenn er NOCH EIN MAL etwas „tolles neues“ installiert und plane meinen Auszug aus dieser Wohnung, in der gefühlt nichts mehr ohne Handy geht. Zack: Stresswehen! Dieses Mal reagiere ich extrem auf ja, auf Emotionen. Ich komme irgenwie zur Ruhe, backe Kuchen und den Quark-Öl Kranz sowie Glücksschweinchen, arbeite dann und mache später als geplant meine 20 Minuten Ich-schließe-das-Wohnzimmer-ab-und-bin-ganz-allein-Pause.

Die tut gut. Leider esse ich Schokolade, das werde ich später bitter bereuen. Erstmal aber dekoriere ich um, wir bereiten ein paar Dinge vor und dann ist es schon dunkel. Eigentlich wollten wir schon Nachmittags Raclette machen. Tja, egal. Wir machen einen kleinen Spaziergang und als ob das Schicksal uns ein Zeichen senden würde, haben wir gleich dreifach Glück. 1: Wir sind genau rechtzeitig draußen, um das Glockenspiel zu hören. Dann treffen wir eine Mutter mit Sohn, die ein paar bunte Minifeuerwerkdinger zünden. Solche, die am Boden bleiben und nicht laut sind. Die Kids sind begeistert. Und zu guter letzt finden wir 2 Porzellanschornsteinfeger. Einfach so, völlig sauber und intakt auf dem Glasmüllcontainer.

Zuhause bereiten wir ohne Stress das Raclette vor. Das erste Mal mit den Kindern. Die sind begeistert und Leo isst wie ein Scheunendrescher. Ella mag zwar nur Fleischbällchen und Matrshmallow (mit Curryketchup!) aber immerhin. Nur ich – ich bin so voll von der Schokolade! Ein Mal in meinem Leben habe ich diesen Fehler schon

gemacht. Da war ich ca 15 und habe mittags am Heiligabend eine 200g Mandelschokolade gefuttert – und hatte keinen Platz mehr für Pastetchen. Was hab ich mich geärgert! Und geschworen das nie, nie wieder zu machen. Tja. 16 Jahre später…Aaaaber: das Problem ist diesmal mein Babybauch. Samstag beginnt die 30. Woche und der Bauch sitzt einach schon mal oben am Rippenbogen und lässt dem Magen…ihr könnt es euch denken. Nun, so kann ich zumindest die Pfännchen bewachen und ein paar Marshmallows gehen auch. Dann räumen wir ab, die Kids randalieren im Wohnzimmer, und ich dekoriere den Neujahrstisch.

Eigentlich hatten wir uns das Aufbleiben nicht vorgenommen. Stattdessen wollen wir einfach gemütlich beisammensitzen, fernsehen und schauen was passiert. Zwischendurch bekomme ich von einer lieben Freundin eine Nachricht: „bleib bloß wach!“ Denn… das letzte Jahr bin ich das erste Mal seit ich denken kann ins Bett gegangen und selbst um Mitternacht konnte der Mann mich nicht wecken. Schon am Morgen des 1.1.2020 wusste ich: Shit, das ist sicher ein schlechtes Omen. Weil ich irgendwie wusste: meine Intuition ahnte du brauchst den Schlaf. Das Jahr wird krass. Nun, meine Erschöpfung ist diesmal noch größer: 2020 hielt auch ohne Pandemie sehr viel Mist für mich bereit, dazu eine Schwangerschaft die ihren Tribut fordert. Mit diesen Gedanken bereite ich das Buffet vor. Wir schauen gemeinsam Dinner for One und ich habe endlich wieder Platz für leckeres Essen. Als große Überraschung gibt es dazu Harry Potter (selsbtverständlich nachdem wir das erste Buch gelesen haben). Die Kids sind baff und können es kaum glauben.

So bleiben wir ungeplant, entspannt und glücklich für den Moment alle wach, lassen und Chips, Pombären, Windbeutel, Popcorn und Co schmecken und – ohne unser Zutun, ohne dass wir an diesem Tag auf die Uhr geschaut hätten, ist der Film um kurz vor Mitternacht zuende. Wir zünden Wunderkerzen an, begrüßen das neue Jahr, das Jahr in dem unser Baby geboren und der Große eingeschult wird, und gehen dann ins Bett. Und ich? Ich bin versöhnt mit diesem Jahr. (Mein ausführlicher Jahresrückblick folgt natürlich noch).

NEUJAHR

Die Kids sind entgegen unserer Hoffnung früh wach. Macht aber nichts, wir lassen es ruhig angehen. Es gibt ein gemütliches Frühstück, das der Sohn als Festmahl bezeichnet, und jeder schüttelt seine Glückskugel und wünscht sich etwas dabei. Unsere Neujahrstradition. Ich wünsche mir: keine Schmerzen mehr, außer der Begradigung meines Zahns. Eine komplikationslose Hausgeburt, ein gesundes Kind. Dass die Einschulung gut verläuft, ich mein Examen schreiben kann und mein Vortrag gut ankommt. Und dass keiner richtig krank wird.

Den Rest des Tages machen die Kinder einen lange Mittagspause. Ella schläft neben mir, die Hand auf dem Babybauch. Ich lese und Leo ist quer. Kurz bevor es dunkel wird, machen wir einen langen Spaziergang, die Kids wieder mit ihren Röllerchen. Das Laufen klappt heute sehr gut, ich merke meine Symphyse kaum und schnaufe auch nur ein kleines bisschen.

Am Abend gibt es Raclette-Reste. Diesmal aber aus der großen Pfanne. Ein schöner erster Tag.

SAMSTAG

Der Einkauf ist ein erster Einstieg in meinen Alltag, sanft kann man schon fast sagen. Heute beginnt auch die 30. SSW und in 8 Wochen dürfte der Bauchbewohner sogar schon hier zuhause schlüpfen. Wahnsinn! Naja, ich weiß sowieso nicht, wohin der Bauch noch will! Auch meine allerletzte Hose, in die ich nur passe weil ich sie irgendwann mal versehentlich ein paar Nummern zu groß geholt hatte, geht nun nicht mehr zu. Haargummi lässt also weider grüßen. Naja…Zum Frühstück gibt es ein paar Brötchen und den Neujahrskranz. Ella möchte plötzlich Kirschmarmelade. Seit Monaten darf ich nur Himbeer- und Erdbeer holen. Zum Glück haben wir noch ein Glas da.

Die drei ruhen sich etwas im Schlafzimmer aus, ich schreibe diesen Bericht und beanworte ein paar dringende kurze Fragen. Anschließend schließe ich mich den anderen an, die schon im Hof ein wenig Skateboard und Roller gefahren sind. Heute fällt mir das Gehen schwerer, und auch Ella lässt sich Streckenweise schieben.

Schwups, es ist dunkel und Zeit für Kakao, Plätzchen und Neujahrsbrezel. Und für den Bauchzwerg: an dem Nachmittag fängt der zuverlässig an zu tanzen. Viel passiert dann nicht mehr, Ella und Leo hören Hörbuch, spielen mit ihrem Buchstaben-TipToi Spiel und dann gibt es Pizzaschnecken und -baguette.

SONNTAG

Der Tag beginnt mit einem kleinen Pippiunfall im Bett. Zum Glück wirklich nur klein und schnell sind alle sauber und das Bett frisch bezogen – und wach. Ich lege mich nochmal hin, brauche aber lange um einzuschlafen und habe dan auch noch einen Alptraum. Ein Mix aus Erlebten und meiner – hier wieder leider – ausgeprägten Phantasie. Zum Glück kann ich mich recht schnell selbst wecken und setze mich zu den dreien an den Frühstückstisch. Dann gibt es ein wenig Arbeit (die mich etwas fassungslos macht, was das Vorgehen gewisser Professionen angeht) und lenke mich danach mit dem Lesen meines Weihnachts- und Silvesterberichts aus dem letzten Jahr ab. Gut, dass ich derzeit NICHT wusste, wie lange mich meine Zähne beschäftigen würden…

Wer reinlesen mag:

Oh du schöne Weihnachszeit, Streit und Chaos weit und breit

Weihnachten 2019: Kollabierende Trüffelschweine und viel Scheiße

Der für 13 Uhr angekündigte Schnee kommt natürlich nicht. Wir machen daher wieder einen langen Spaziergang mit den Rollern. Heute das erste Mal seit langem besuchen wir den Weiher und wärmen uns danach wieder mit Kakao und Kranz auf. Bis auf Ella, die isst lieber Käse pur.

Bis zum Abendessen schauen wir noch einen Weihnachtsfilm, denn an Weihnachten selbst sind wir gar nicht dazu gekommen. Nun gibt es gleich noch Spaghetti Bolognese und mal sehen, ob wir Eltern in Ruhe Herr der Ringe weiterschauen können. Ella ist beim fernsehen nämlich eingepennt. Und? Wie war euer Silvester? Wie seid ihr ins neue Jahr gekommen?

Tägliche Einblicke findet ihr auch bei Insta: unterm dreck ists sauber

Wie immer geht es hier zum WiB von Große Köpfe

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